Die erste Reise mit dem Lundi "Um Hus Um 2022" mit 130 Reisetagen war trotz ein paar Problemen mit der Luftfederung in Italien und Slovenien ein Erfolg. Nun wollen mein Bruder Pascal und ich eine neue Herausforderung für Mensch und Maschine im Angriff nehmen!
Reisetag 1 / 2.11.2022: das Warten hatte ein Ende bereits vor 8:00 Uhr fuhren Päscu und ich los. Unser erstes Tagesziel die Allianz Arena in München, nach einer stau- und stressfreien Fahrt trafen wir um ca. 14:0 bei der Imposanten Bayern-München Arena ein. Das Einrichten des Nachtlagers liess eingespielte, routinierte Abläufe noch vermissen. Nach getaner Arbeit fuhren wir mit der U-Bahn mitten ins Geschehen. Von der Station Marienplatz ging es fussläufig zu den berühmten Hotspots Münchens. So besuchten wir Hofbräuhaus, Hard Rock Cafe, Augustinerkeller, Schneider Weisse, Haxenbauer usw. Nach einem währschaften Bayrischen Essen traten wir mit der U-Bahn den Heimweg an. Der Sommer ist definitiv vorbei wir hatten auf dem Heimweg feuchtes und nebliges (nicht wegen dem Bier) Wetter.
Reisetag 2 / 3.11.2022: Wow was für ein Tag! Nach halbstündiger Anfahrt erreichten wir unser Tagesziel die weltgrösste Therme in Erding. Was für ein Moloch, wir gingen rein mit dem Ziel alle 35 Saunen zu besuchen, was wir natürlich nicht schafften! Ganz besonders genossen haben wir die keltische Sauna mit dem Keltenthron so wie die riesige russische Banja, mit sehr lauter Musik und sehr engagierten und Aufguss - Mitarbeitern. Wie da die Post abgeht, das musst du gesehen haben. Wir haben den Tag in der wunderschönen riesigen Therme in vollen Zügen genossen. Der Ausschank von Erdinger Weisse an den beiden innen- und aussen Poolbars rundeten den Tagesbesuch ab. Den schönen Tag liessen wir im urchigen Gasthaus der Erdinger Brauerei ausklingen.
Reisetag 3 / 4.11.2022: Es wäre zu einfach wenn alles glatt läuft! Der Lundi schrie für uns völlig unerwartet nach einem Ölwechsel. Das wird doch im VW Land Germany sicher nicht schwierig sein, dachten wir, aber es kam ganz anders jede von uns angefahrene VW Werkstatt wimmelte uns wegen Überlastung ab. Mehr als der halbe Tag ging in die Binsen, bis wir schliesslich in Gerding bei der Firma Bierschneider wohlwollend angenommen wurden. Nach gut zweieinhalb Stunden (inkl. Mittagspause) fuhren wir frisch geölt und gefiltert in Richtung Bamberg wo wir beim Einnachten auf dem Stellplatz eintrafen. Es dauerte nicht lange und wir zogen zu Fuss in Richtung Altstadt. Meine Reiseführer Qualität ist mir an diesem ominösen Abend völlig abhanden gekommen, ich machte mit Päscu eine Stadtführung die statt 20 Minuten über eine Stunde dauerte. Nach dieser Übung war der Durst unvorstellbar gross. Schlenkerla Rauchbier und Ambräusianum zwei der Legendären bambergischen Bieren stürzten zu Tode. Gut bürgerliche Bayrische Küche rundeten den Tag ab. Nur damit es auch gesagt wurde, der Rückweg zum Lundi dauerte 20 Minuten.
Reisetag 4 / 5.11.2022: Bereits am Morgen standen wir von einer wichtigen Entscheidung: Wie weiter es standen zwei Varianten zur Auswahl, direkt nach Lübeck oder ein Zwischenhalt in Magdeburg. Da Lübeck von der Distanz her ziemlich taff gewesen wäre entschieden wir uns für Variante Zwei.Nach einigen Umleitung und einer unfallbedingten Totalsperre der Bahn erreichten wir Magdeburg. Der Stellplatz vom Alten Hafen erwies sich als die suboptimale Variante, denn der Zugang zur Stadt wurde uns durch eine umfassende Brückensanierung verweigert. Da wir keinen Bock hatten auf zwei Mal 1 Stunde Umweg in die Innenstadt, beschlossen wir beim Lundi zu bleiben, das Apéro in den mit Rentierfell bestückten Stühlen an der Sonne war nicht ganz ohne. Doch das Schauspiel mit der Sonne hatte saisonbedingt ein frühes Ende, so dass wir uns dem kulinarischen Höhenflug in der Bulli-Microküche widmeten. Eine goldbraun gebratene Rösti und Pouletgeschnetzeltes an einer hervorragenden Pilzrahmsauce dazu Italienischen Rotwein. Um uns auf den Hohen Norden einzustellen schauten wir uns die Sendung „Auf und davon“ mit Mona Vetsch an. Die richtige Bettschwere beendete eine weitern schönen Reisetag.
Reisetag 5 / 6.11.2022: Bereits bei Zeiten machten wir uns auf den Weg mit Ziel Lübeck. Das Wetter kühl aber sonnig auf der ganzen Strecke. Ein grosse Lust nach einer schönen warmen Dusche bewegte uns den Stadtcamping Schönböcken anzusteuern, wir fanden uns jedoch vor geschlossenem Tor, schade das Duschen musste warten. Der Stellplatz nahe dem Lübecker Stadtzentrum wurde unser Platz für die Nacht. Bald war eingerichtet, zu Fuss ging’s ins Zentrum wo wir uns umsahen, und eine fussläufige Stadtumrundung durfte natürlich auch nicht fehlen. Lübeck für Päscu das erste Mal ich war schon mehrmals hier, aber es ist immer wieder schön. Nach dem Einen oder Anderen Apéro begaben wir uns ins bekannte Restaurant Schiffergesellschaft wo wir einmal mehr hervorragen gegessen haben.
Reisetag 6 / 7.11.2022: Die Überfahrt von Puttgarden nach Rødby in Dänemark stand auf der Agenda. Eine dreiviertelstündige Fahrt mit eine Hybridfähre brachte uns über die Ostsee nach Dänemark. Unser Tagesziel der Camping Absalon in Kopenhagen, kaum dort angekommen setzten wir uns in die S-Bahn ins Herz von Kopenhagen. Nach ein paar Schritten in den Einkaufsstrassen trafen wir völlig unerwartet einen ersten Weihnachtsmarkt, unglaublich am 6.11. Dann war schon Zeit ein Apéro im Hard Rock Café einzureiben, um dann in der alten ehrwürdigen Axelborg Botega zu essen. Einmal mehr ziemlich müde liessen wir uns von der S-Bahn nach Hause fahren
Reisetag 7 / 8.11.2022: Was war das für ein Tag! So gegen Neun Uhr verliessen wir den Absalon Camping in Richtung ÖV, so lösten wir eine Tageskarte und begaben uns zuerst in die Freistadt Cristiania, in unseren Augen ein Musst in Kopenhagen, danach folgte von Nyhavn aus, ein schöne stündige Bootsrundfahrt. In der Folge machten wir uns fussläufig zum Königspalast „Amalienborg“ auf, die Fahnen wiesen drauf hin, dass die Königin Margarete hier in Kopenhagen weilt. Ein paar hundert Schritte weiter besuchten wir die Kleine Meerjungfrau, um anschliessend zurück zu wandern bis Nyhavn, wo der Weihnachtsmarkt voll im Gang ist. Auch wenn wir eigentlich bereits genug zu Fuss unterwegs waren zogen wir den Runden Turm von Kopenhagen rein. 18’000 Schritte weiter setzten wir uns zum Nachtessen hin, bevor wir mit der S-Bahn und weiteren 4’000 Schritten ziemlich gesotten beim Lundi eintrafen. (Tagesleistung: 22’000 Schritte)
Reisetag 8 / 9.11.2022: Jeder Aufenthalt in Kopenhagen endet! Heute fahren wir über Malmö nach Varberg, natürlich nicht ohne das UFO Denkmal zu besuchen wo am 18.Mai 1946 UFO’s landeten, sagt man! Danach setzten wir unsere Reise fort, ohne dass wir die Gewissheit hatten erfolgreicher zu sein fort. Wir steuerten die alte Badewanne „Kallbadhuset“ in Varberg an. Was wir dort vorfanden übertraf unsere sämtlichen Vorstellungen. Bauten aus den frühen 1900 im Meer stehend mit zwei Saunas mit Aussicht auf’s Meer und 8°C Wasser zum Abkühlen nach der Sauna waren im Preis inbegriffen!. Nach ausgiebiger Sauna besuchten wir die Festung von Varberg. Nach einem kurzen Abstecher im Städtchen kochten wir uns ein feines Nachtessen im Lundi! Mehr ist nicht zu sagen!
Reisetag 9 / 10.11.2022: Die Etappe führte uns von Varberg in ein kleines verlassenes Paradies an einem schönen See, zum Camping Herfallet in Arboga, in einem Naturschutzgebiet liegend. Natürlich zu dieser Jahreszeit völlig verlassen. Können uns aber lebhaft vorstellen, dass im Sommer hier die Post abgeht.
Reisetag 10 / 11.11.2022: War das eine schon fast beängstigend, ruhige Nacht wir haben so rund 10 Stunden gepennt. Nach dem Frühstück nahmen wir die kurze Etappe nach Stockholm unter die Räder. Der strategisch zentral gelegene Stellplatz mit U-Bahn Station in der Nähe, ermöglichte uns bereits eine erste Besichtigung vom „Gamla Stan“ der wunderschönen Altstadt von Stockholm, so wie eine fussläufige Besichtigung des Hafen wo wir den Rückweg mit der kleinen Fähre antraten, um danach mit dem Bus ins Hard Rock Café zu fahren um dort das Abendessen zu nehmen.
Reisetag 11 / 12.11.2022: Schon fast unheimlich was wir zusammen pennen, als wir uns aus den Schafsäcken schälten, war es halbwegs hell. Wir stückten früh und nahmen es sehr gemütlich, bevor wir uns auf den Weg zur U-Bahn, hier werden sie „Tunnelbahn“ genannt, machten. Einen ganzen Tag vor uns habend, schauten wir uns auf dem ÖV-Plan nach Trouvaien um, und wir wurden in Form der Tramlinie 7 fündig, denn diese führte uns auf die Museumsinsel wo wir zuerst das ABBA- und danach der Vikinger Museum besuchten. Beide bezeichnen wir als Erfolg. Da wir Beide keine ausgewiesene Museumsgänger sind, war unser Museumsbedarf gedeckt, obwohl es noch weitere gegeben hätte. Um uns etwas auszuruhen und um neue Kräfte zu sammeln, machten wir einen Abstecher zurück ins Camp, man bemerke bei strahlendem Sonnenschein. Um dann einen oder zwei Kaffe Luz später wieder bei Dämmerung 16:00 Uhr zurück ins Gambla Stan (Altstadt) zurück zu kehren. Dort hatten wir unsere erste Elch Begegnung. Er lag ruhig und zartrosa in einer Pilzsauce liegend neben feinen Kartoffeln auf dem Teller! Bald einmal nutzen wir zum letzten Mal die U-Bahn um zurück im Camp zu gelangen, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Unser treuer Reisebegleiter Jameson ist von uns gegangen, R.I.P. alter Freund.
Reisetag 12 / 13.11.2022: Und schon wieder ist Sonntag, die Nacht auf heute war etwas kälter! Duschen, abwaschen und den Lundi fahrbereit stellen, frisch Wasser tanken und Grauwasser ablassen ..... Nach etwas nebligem Start in Stockholm fuhren wir bei ca. 4°C nordwärts in eitlen Sonnenschein. Endlose, gesunde und bewirtschaftete Wälder so wie unzählige Seen begleiteten uns auf der ganzen Strecke! Nach ca. 350 geruhsamen Kilometern fanden wir im Hafen von Stocka einen wunderschönen Stellplatz um die Nacht zu verbringen. Bei etwas restlichem Tageslicht, notabene 15:15 Uhr, haben wir uns für die Nacht eingerichtet. Die äusseren Umstände, tolle Umgebung, kein Wind schrieen förmlich nach einem Outdoor Fondue, welches wir auf dem Aussenkocher inkl. Pellkartoffeln, draussen zubereiteten. Gut angezogen genossen wir bei ca. 0°C unser Schweizer Traditionsessen. Was für ein Abschluss von einem super Reisetag!
Reisetag 13 / 14.11.2022: Was für einen weiteren Tag im Norden, nachdem wir bei Sonnenschein in Stocka den Weg in Richtung Polarkreis unter die Räder nahmen, durchliefen wir die unterschiedlichsten Witterungen, über stockdicken Nebel bis hin zu angenehm warmen 5°C bei Sonnenschein, durch endlose Wälder- und Seen Landschaften trafen wir 360Km weiter in Killingsands Naturparadies ein! Ein kleiner paradiesischer Flecken Erde, wo wir ab von allem, und mutterseelen alleine bei einer kleinen etwas heruntergekommenen Grillhütte unseren Bulli zwanzig Meter vom Bodnischen Meerbusen im Wald parkten, nota bene um 15:00 also beim Einnachten, und unser Nachtlager bezogen. Bei -2°C (nicht viel kälter) nachdem wir den Apéro in den mit Rentierfellen bezogenen Campingstühlen genossen hatten, warfen wir die Outdoor-Küche an! Das Resultat liess keine Zweifel offen. Die Beiden können kochen besonders der Päscu. Es setzte etwas regen ein und wir haben drinnen gegessen und liessen uns nur noch zum Abwasch draussen blicken, bevor wir draussen die Zelte abbrachen und uns in die wohlige Wärme des Lundi’s zurückzogen, um euch diesen ganzen Mist zu schreiben!
Reisetag 14 / 15.11.2022: Die Nacht war nicht so kalt wie erwartet, am Morgen hatten wir in etwa die gleichen Minusgrade wie am Vorabend. Bei Tagesanbruch um 8:00 setzten wir unsere Reise zum Polarkreis fort. Es fehlten uns noch zirka 360 Km bis zu unserem heutigen Tagesziel Norrsken Lodge, gemäss Webseite ganzjährig offen! Doch unsere Enttäuschung war ziemlich gross, als wir das Schild „Sorry we are closed“ an der Rezeptions Türe vorfanden. Was nun, wir hatten vor ein paar Tage hier zu verbringen um Wäsche zu waschen, alles etwas zu etablieren bevor wir weitergezogen wären! Na ja, es kam anders Plan B musste herhalten. Wir fanden beim nahe gelegenen Polarkreisdenkmal einen Stellplatz, dieser ist jedoch im Winter auch geschlossen. Plan C ein Parkplatz beim Packeis führenden Fluss Tornelven wurde unser Übernachtungsplatz. Wir hatten kurz von 15:00 Uhr mit etwas Restlicht bei -7°C in Jacken gehüllt unser Lager ausgebaut. Jetzt 16:00 Uhr alles finster wie in einer Kuh, sitzen wir im Lundi an der Wärme und nehmen ein Apéro. Das Nachtessen wird bald einmal stehen, denn wir haben noch genügen Pasta Resten von Gestern, Foodwaste geht gar nicht!
Reisetag 15 / 16.11.2022: Ja die -20°C am Morgen beim Erwachen am Polarkreis haben uns gewisse Limiten erörtert. Geschlafen haben wir in unseren polartauglichen Schlafsäcken, haben wir super geschlafen, wie die Rentiere neben uns auf dem Feld. Die Luftheizung auf Dauerbetrieb funktioniert hervorragend, aber trotz eingeschalteter Leitungs- und Tankheizung ist uns der Wasserhahn eingefroren! Ziemlich unschön, wenn man Wasser für Kaffeemaschine und für die drei Minuten Eier rauslassen will. In diesem harten Moment nachdem wir die Wetterprognosen für die kommenden Tage konsultiert hatten, entschlossen wir uns einen Teilrückzug in südlichere Wärme zu machen. Der extrem tiefe Sonnenstand (Solarpanele) die Eiseskälte machen das für uns übliche autark Campen fast unmöglich! Unser Rückzug aus dem Polargebiet führte uns 350 Km südlich nach Lycksele auf eine Campingplatz „First Camp Asia“ mit traumhafter Infrastruktur, wie geheizte Sanitäre Anlagen, Sauna, Camperküche (Backofen und Geschirrwaschautomat ... ) Nach ausgiebigen drei Saunagängen kochten wir an der wohligen Wärme der Gemeinschaftsküche unser Nachtessen. Der sonst langwierige Abwasch erledigte die Gastro-Geschirrwaschmaschine in weniger als 6 Minuten. Dann war es schon bald wieder mal Zeit, bei einer wohligen Aussentemperatur von -12°C, uns in den geheizten Lundi zurückzuziehen.
Reisetag 16 / 17.11.2022: Einmal mehr, was für einen Tagesbeginn, nach einer Sternenklaren Nacht ca. -14°C Morgentemperatur krochen wir aus unseren Schlaftüten. Da wir am Landstrom waren hatten wir auch keine Probleme mit gefrorenem Wasserhahn im Lundi, dann stückten wir Früh. Danach waren wir mit Haushalten beschäftigt ein ganzer Sack voll schmutzige Wäsche wartete darauf gewaschen zu werden, es artete in ein Kinderspiel aus mit diesen neuen Miele Waschtürmen. Nach gut zwei Stunden war unsere Wäsche gut riechend und schranktrocken bereit zum versorgen. Noch etwas zum Thema versorgen, resp. Ordnung im Bulli! Es ist im Winter noch zwei Mal wichtiger, alles was man in die Hand nimmt muss wieder an seinen Ort zurücklegt werden, sonst ist das Chaos perfekt. Den das Platzangebot mit den voluminösen warmen Kleidern macht einen riesen Unterschied zur leichten Sommerbekleidung! Möchte an dieser Stelle erwähnen, dass wir das Beide gut und konsequent im Griff haben, sonst funktioniert Bro’s on Tour nicht auf dem engen Raum! Natürlich waren wir auch wieder aktiv, so kamen über 15’000 Schritten zusammen. Wir gingen zum Wildpark mit einheimischen Tieren, dieser ist jedoch zu dieser Jahreszeit nur über Wochenende geöffnet, danach mussten wir etwas einkaufen, denn wir hatten unterwegs die Pläne für unser Nachtessen geschmiedet und da fehlten ein paar Kleinigkeiten. Zurück im Camp ging es in drei wunderbaren Saunagängen weiter. Da hatten wir eine sehr nette Begegnung mit einem Jungen schwedischen Holzfäller der mit seinem Wohnwagen im Camp wohnt! Ein Baum von einem Mann zwei Köpfe grösser als wir und wir unterhielten uns in der Sauna über Gott und die Welt und über die Waldarbeiten! Sind harte Jungs die sich lediglich nach Versagen der Sägen und Maschinen bei -30°C bremsen lassen um dann in die Baracken zurück zu gehen. Übrigens der Saunavorraum war voller Sägemehl aus den Kleidern des Waldarbeiters. Danach machten wir ibei einem Kai Luz im Lundi die Mise en Place für ein Raclette im Ofen der Gemeinschaftsküche. War das ein traumhaftes Festessen. Eine Stimmung wie Weihnachten mit dickem Raureif vor dem Fenster! Müde und abengekeibet liessen wir uns in unsre Betten fallen!
Reisetag 17 / 18.11.2022: Trotz unserer Temperatur bedingten Verschiebung nach Süden, erlebten wir ein gutes Stück unter dem Polarkreis unsere bisher kälteste Nacht auf dieser Reise. Die morgendliche Tiefsttemperatur -24°C Arschkalt, als wir nach einigen Packpausen um 9:30 Uhr auf die Strasse fuhren standen immer noch -19°C auf dem Display. Wir benötigten für die ersten 80 Km auf spiegelgatter Fahrbahn ca. zwei Stunden. Danach verliessen wir den wunderschönen, mystischen Sonnenschein, um unter eine Hochnebeldecke einzutauchen, wo sich die Temperaturen schlagartig nach oben bewegten. Auch wenn dasTageslicht hier weiter südlich länger ist, befassten wir uns mit der Suche nach einem Nachtlager. Wir wurden trotz geringer, winterlicher Auswahl der Campingplätz bei Antjärns Camping mit seinem aus Berlin ausgewanderten Besitzer Thomas fündig. Der Camping aus den 80er Jahren war gut unterhalten und sauber, der Besitzer Thomas war wahrscheinlich mit kommunizieren etwas in Rückstand geraten und deckte uns mit einer Unmenge an Sprüchen und Geschichten in seinem ostberliner Dialekt ein. Auch für die aktuelle Bundesregierung mit Bearbock, Scholz und Co. hatte er kaum lobende Worte übrig, wollen da nicht ins Detail gehen. Anlässlich der Führung durch die Campinganlage hatte Thomas uns die Saunahütte am gefrorenen See gezeigt, da gab es für uns kein halten mehr. Wir fragten ihn, ob es wohl möglich wäre für als die einzigen Campinggäste die Sauna in Betrieb zu nehmen. So sagte er ohne zu zögern ja, wenn ihr mir helft, das Hotz runter zu bringen. Somit ist ja wohl allen klar, dass es sich um eine Holzofensauna handelte. Gut Ding will Weile haben und Thomas feuerte die Sauna an und wir nahmen in der Zwischenzeit unser Nachtessen zu uns. Nach dem Abwasch eine feine Dominikanische Zigarre, mit ausdrücklicher Bewilligung vom Chef, im Aufenthaltsraum. Danach wackelten wir so gegen 19:30 Uhr zum See, zogen vier ausgiebige Saunagänge rein und mit einem Birkenwedel gossen wir auf. Was für ein Erlebnis bei mystischer Beleuchtung mit Teelichtern und einer feinen Lichterkette um die Dachumrandung des Saunahäuschens. Wer das bereits erlebt hat wird sich an den unvergesslichen Geschmack vom brennenden Holz in der Sauna erinnern, einfach der Wahnsinn. Dach hauten wir uns auf’s Ohr.
Reisetag 18 / 19.11.2022: Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Thomas, der schon fast wieder in sich gekehrt sich seinen Hunden widmete. Die Nacht war schon fast tropisch mit -3°C und wir bewegten uns weiter südwärts. Unser Ziel die Stadt Falun das Mekka der nordischen Disziplinen. Aus den Cam ping mit Sicht auf die Schanzen, richteten wir unser Camp für die Nacht ein. Nach einem halbstündigen Fussmarsch erreichten wir das Stadtzentrum von Falun, wo wir uns nach einem Apèro im Dublin Pub einfanden, um uns danach in einem Steackhouse kulinarisch verwöhnten zu lassen. Eine weitere halbe Sunde war unser Rückweg zum Camp. Heute mal ohne spezielles Saunaerlebnis sanken wir in unsere Schlafsäcke!
Reisetag 19 / 20.11.2022: Die schon fast frühsommerlich anmutenden Temperaturen von -1°C machen die Eiseskälte weiter oben im Norden noch nicht vergessen, denn der Grauwassertank ist immer noch gefroren. Trotzdem füllen wir vor der Abfahrt in Falun den Frischwassertank. Dann verliessen wir diese riesige Sportanlage unter leichtem Schneefall, der uns noch eine ganze Weile begleitete und unser Tempo stark drosselte. Ausser dass wir am Steuer abwechslungsweise Fleissarbeit verrichteten, ist während der ca. 440 Km langen Strecke nicht viel zu vermerken. Es sei denn, dass die Wärme des Autos und die Temperaturen um die 0°C zur Folge hatten, dass der Grauwassertank auftaute und sich offenbar über die Fahrbahn ergoss. Bei Ankunft in Göteborg auf dem schönen Stadtcamping waren wir bald einmal eingerichtet und kochten uns ein feines Nachtessen. Wir konnten beim Kochen in Sachen Geschirrverbrauch aus dem Vollen schöpfen, denn auch auf diesem Camping gab es eine Gastro Geschirrwaschmaschine, wie so oft in Schwedischen Campgrounds. Der Wein zum Essen und dann einen wunderbaren Kaffee Luz, so wie einem grossartigen Dessert, gaben uns die richtige Bettschwere!
Reisetag 20 / 21.11.2022: Einen Tag ohne, dass wir den Lundi bewegten, das gut erschlossene ÖV Netz von Göteborg diente uns als Fortbewegungsmittel. Wir legten einen ausgiebigen, und interessanten Stadtrundgang auf die Matte. Stetiger leichter Schneefall war unser Begleiter durch den Rundgang. Göteborg eine schöne, lebendige Stadt. Am späteren Nachmittag traten wir mit dem Tram Nr.5 den Heimweg an, und Päscu warf sich in die Küche und kochte einmal mehr ein traumhaftes Nachtessen. Wir liessen es nicht zu spät werden, denn Morgen wird der Wecker uns vor Tagesanbruch rausholen, denn wir haben eine frühe Fahre gebucht.
Reisetag 21 / 22.11.2022: In der Nacht hat es ca. 10 cm geschneit, was aber das bereit machen des Landis nicht beeinträchtigte. Pünktlich 9:10 Uhr legte die Stean Line Fähre in Richtung Frederikshavn, Dänemark ab. Nach einer dreieinhalbstündiger Überfahrt kamen wir in dort an. Die Temperaturen gut über 0°C, aber der starke Wind macht das Ganze nicht wirklich fühlbar besser! Das online gebuchte Camp hat bestens geklappt und nachdem wir uns im Camping umgesehen hatten, zogen wir weiter zum nördlichsten Punk von Dänemark nach Skagen! Skagen ein wunderschönes Hafenstädtchen zu dieser Jahreszeit jedoch etwas verweist und sehr windig. Nach der obligaten Skagen Besichtigung fuhren wir zurück ins Camp wo wir uns in der grosszügig ausgelegten Camperküche unser Nachtessen zubereiteten. Nach dem Essen setzte ich mich mit May und Hansole, unsere Dänischen Freunde, in Verbindung. Wir vereinbarten am nächsten Freitag in Kopenhagen zusammen etwas aufzuführen. Freuen uns bereits sehr auf die Beiden und auf Kopenhagen. Nun wollen wir aber schon mal die stürmische Nacht überstehen, bis Morn!
Reisetag 22 / 23.11.2022: Wir hatten eine ziemlich stürmische Nacht mit teils starken Regenschauern, was uns aber nicht daran hinderte wie die Murmeltiere zu schlafen! Am Morgen liessen wir es ruhig angehen, und füllten noch unseren Frischwassertank auf, alles ist um Welten einfacher bei plus Temperaturen. Dann nahmen wir erneut die Strasse unter die Räder und bewegten uns über Hirtshals nach Hvide Sande einen Ort den Rita und ich ins Herz geschlossen haben ein lauschiger Ort mit vielen top Sport- und Outdoorgeschäften, so wie unzähligen Fisch Räuchereien. Da in der unmittelbaren Nähe zu Hvide Sande nichts unseren Vorstellungen entsprach, setzen wir gute 20 ig Kilometer weiter südlich zu einem offenen Campingplatz in Kragelund. War das wieder ein glücklicher Wurf, mit einer wunderbar geheitzten Camperküche wo Päscu einmal mehr seine ganzen kulinarischen Ergüsse in unser Nachtessen einfliessen liess! Den ganzen Tag haben wir in mehr oder weniger strömendem Regen verbracht, so dass wir uns nach dem Fahren etwas die Kante gaben.
Reisetag 23 / 24.11.2022: Die Nacht beugte einige starke Windböen und eine ganze Menge Regen. Was uns aber nicht von einem guten Schlaf abhielt, sonst war es mucksmäuschenstill. Eine schöne Dusche brache uns die Lebensgeister zurück um die Fahrt zu unserm zweiten Kopenhagen Aufenthalt zu bescheren. Nicht unbedingt willens etwas neues auszuprobieren, fuhren wir den bewährten Absalon Camping an. Die schon spätsommerlich anmutenden Temperaturen von plus 6°C luden zu einem neuerlichen Outdoor Fondue ein. So verbrachten wir fast vier Stunden in unseren Rentierfell bestückten Campingstühlen unter dem Vordach vom Bulli. Doch die Feuchtigkeit der einbrechenden Nacht zwang uns, es unseren umliegenden Campernachbaren gleich zu tun, und wir zogen uns im Lundi an die Wärme zurück. Das Outdoor Tomaten Fondue, von der Fromagerie Sciboz war einmal mehr nicht zu übertreffen. Ja was wir nach unserer Überfahrt mit der Fähre von Göteborg nach Frederikshavn, noch nicht gesagt haben, wir konnten unseren Whiskey und Gin Bestand zollfrei auferstehen lassen, so dass wir uns nun genüsslich einen unter die Leber giessen konnten bevor wir nach einem weiteren tollen Tag in die ewigen Jagdgründe der Vikinger gingen.
Reisetag 24 / 25.11.20222: Heute in einem Monat ist bereit wieder Weihnachten, Merry Xmas. Wir haben uns Zeit genommen, unsere Garderobe wieder Vordermann zu bringen, wir füllten eine Waschmaschine und danach den Trockner und erst als der Haushalt wieder auf 1A da stand, machten wir uns mit unseren online gekauften Tagespässen zu Fuss auf den Weg zum Bahnhof Brøndbyøster. Wir fuhren ins Zentrum, wo wir uns auf den verschiedenen Weihnachtsmärkten zwischen Bahnhof und Nyhavn bewegten. Und den Einen oder Anderen Glögg reinzogen! (Glögg die dänische Variante vom Glühwein mit Weinbeeren und Mandelsplittern im Becher) Überwältigt von den Menschenmassen die sich in der Innenstadt von Kopenhagen zur Zeit der Weihnachtsmärkte, durch die Stassen und Gässchen der Fussgängerzone wälzen. Wir verbrachten eine kurzweilige Zeit. Und schon war es angesagt der Einladung, bei unseren Freunden May und Hansole folge zu leisten. Schon fast wie Einheimische nutzen wir die ÖV um zu den Beiden zu kommen. Wir verbrachten wie jedes Mal, einen wunderbaren, kurzweiligen Abend mit einem von Hansole gekochten Flaeskesteg mit süssen Weiskartoffeln, Rotkraut und lecker Sauce. Flaeskesteg ist ein klassisches Weihnachtsgericht. War das fein, an dieser Stelle vielen Dank an die Beiden.
Reisetag 25 / 26.11.2022: Wir haben uns den heutigen Samstag in Kopenhagen gut bepackt mit neuen Tip’s von May und Handole. Als erstes besuchten wir den Kobenhill ein riesiges Müllheizkraftwerk auf dessen Dach mit einem Skilift bestückt, Ski gefahren werden kann. Zudem hat man von dort oben eine wunderbare Aussicht auf die ganze Umgebung. Das Werk versorgt 680’000 Menschen mit Wärme aus täglich 300 mit Müll gefüllten Lastwagen. Danach nutzten wir die modernen elektrischen gelben Wassertram und fuhren damit nach Nyhavn. Fussläufig, mit Stopps an den verschiedenen Glögg Ständen, wo wir uns flüssig verpflegten. Einmal mehr ein unglaubliche Menschenmasse in den Gassen und Strassen der Dänischen Hauptstadt. Den späteren Nachmittag und Abend, mit Nachtessen im Færgekroen Restaurant, verbrachten wir im Tivoli. Das Tivoli seit 1843, der älteste Vergnügungspark der Welt. Besonders zur Weihnachtszeit ist das Tivoli ein Muss, wenn man in Kopenhagen ist. Einzig wenn man die Idee hat alleine zu sein, sollte man das Tivoli meiden. Gestern waren nämlich wieder unglaubliche Menschenmassen vor Ort. Da wir sofort bei Ankommen im Tivoli, im Færgekroen Restaurant reservierten, hatten wir eine Chance für einen Tisch. Nach einem erfüllten Tag nahmen wir die S-Bahn nach Brøndbyøster um dann die letzten 1’000 Meter, ziemlich müde unter die Füsse zu nehmen.
Reisetag 26 / 27.11.2022: Früh nahmen wir nach ausgiebiger Dusche Abschied von Kopenhagen und vom Absalon Camping, um in südwestlicher Richtung in der Nähe von Højer, fanden wir auf einem Bauernhof mit Campsite ein Quartier für die Nacht. Die Bäuerin war sehr nett und zuvorkommend empfing Sie uns mit viel wohlwollen. Die ganze Anlage ist etwas olderlich, aber sauber und wir fanden eine kleine Camperküche um uns unser Abendessen zuzubereiten vor. Heute am 1sten Advent werden wir unseren Adventskranz in Szene setzen.
Reisetag 27 / 28.11.2022: Na ja, die regenreiche Nacht verbrachten wir wohlig warm im Bulli Lundi, danach machten wir uns an den Abwasch von Nacht- und Morgenessen. Der Einfachheitshalber haben wir die Küchenarbeit auf den Morgen konzentriert. Wir verabschiedeten uns von unseren netten Gastgebern vom Camping und machten trotz strömendem Regen einen Bogen zur Insel Rømø, wo wir mit dem Lundi etwas im Sand spielten. Rømø hat einen befahrbaren Strand und das mussten wir reinziehen. Die Höherlegung des Fahrzeuges und das Einschalten der Differnzialsperre rettete uns aus jeder Situation. Es war lustig, machte Spass, aber nicht vergleichbar mit mit dem Dünen fahren in Marokko. Danach folgten wir eine Tip von unserem Freund Aschi und besuchten das Städtchen Tønder mit seinem kleinen Weihnachtsmarkt. Tønder ein schönes altes Städtchen. Da wir noch etwas Strasse vor uns hatten, verzichteten wir auf einen Glögg. Danach machten wir uns auf den Weg nach Husum, wir verliessen also unser geliebtes Dänemark in Richtung Deutschland. Angekommen in Deutschland, wird uns aufgrund sofort fehlendem GSM Netz vor Augen geführt, wie gut good old Germany vernetzt ist. Wir hatten im hohen Norden von Schweden nie derartige Funklöcher. Wir kamen trotzdem in Husum an, wo wir auf dem stadtnahen Stellplatz niederliessen. Nach kurzer Einrichtung waren wir auch schon wieder zu Fuss und bei stetigem Regen unterwegs, zum ersten Krabbenbrötchen. Nach etwas Shoppen und Chillen im lauschigen Städtchen war es schon bald Abend und wir liessen uns heute bekochen. Ein weiterer toller und sehr nasser Tag ging würdevoll zu Ende. (Nebenbei ist zu erwähnen, dass wir als Berner via FaceTime Kontakt mit dem Zibelemärit-Team aufgenommen haben)
Reisetag 28 / 29.11.2022: Heute war Fleissarbeit angesagt, im Gegensatz zu den schwachfrequentierten Schwedischen Strassen fanden wir uns im deutschen Verkehrschaos. Insbesondere um Hamburg war der Verkehr verstärkt durch unzählige Baustellen teil harzig. In Husum weg bei Regen und dieser begleitete uns bis fast zu unseren Ziel Dorsten wo wir beim Sternekoch Frank Rosin (2* und 17 Gault Millau Punkten bestückt) einen kulinarischen Höhenflug anstrebten.Es kam alles ganz anders, denn das Restaurant ist auf Wochen hinaus ausgebucht. Plan B musste herhalten, doch beim Camping den wir uns ausgesucht hatten liessen wir uns nicht nieder, den es war alles ziemlich versifft. So steuerten wir einen Moloch von einem Campingplatz an, eigentlich gar nicht unsere Welt aber in der Wintersaison ist das erträglicher. Die Temperaturen luden uns zu einem Moitie-Moitie Outdoorfondue ein, alles mit etwas weniger Sternen aber trotzdem ausgezeichnet.
Reisetag 29 / 30.11.2022: Heute haben wir den letzten im November, unser 29er Reisetag, Päscu war bei der Abfahrt sehr optimistisch und rechnete mit Sonnenschein während der Fahrt an die Mosel. Doch auch, wenn es ausser etwas Nieselregen nicht vergleichbar mit den vorangehenden Tage war, bekamen wir die Sonne nicht zu Gesicht. Auf Landstrassen steuerten wir Cochem die kleine alte Stadt an der Mosel an. Cochem ist immer wieder eine Reise wert mit seiner malerischen kleinen Altstadt. Wir genossen in warmen Decken auf den Stühlen einen feinen hiesigen Risling, bevor wir uns nach unserem Stadtrundgang zu unserer eigentlichen Destination begaben. Nämlich Zell an der Mosel auch ein kleines malerisches Städtchen, wenn auch nicht so bekannt wie Cochem. Wir richteten uns im Camping Zell an der Mosel ein, denn wir hatten zuvor angerufen und die nette Dame von der Rezeption hatte uns einen Umschlag mit Zugangskarten auf unserem Namen lautend in ein Fach gelegt, damit wir Zugang zu den Sanitären Anlagen hatten bereitgestellt. Danach sind wir 20 min zu Fuss ins Städtchen Zell gelaufen, wo wir mit dem Tripadvisor einige erfolglose Versuche hatten, später doch noch ein Lokal fanden, welches nicht nur auf dem Papier offen war. Haben sehr gut gegessen um danach erneut 20 Minuten Heimweg zum Lundi anzutreten, um den Tag ausklingen zu lassen und das Tagebuch zu vervollständigen!
Reisetag 30 / 1.12.2022: Der Wind hat einige male am Lundi gerüttelt diese Nacht, ansogst konnte die Nacht nicht ruhiger sein! Bei Neiselregen sind wir in den Tag gestiegen, wir konnten es sehr ruhig angehen lassen, denn wir hatten in der Weinhandlung um 10:00 Uhr abgemacht, um den Wein den wir am Vorabend bestellt hatten abzuholen. Des weiteren fanden wir uns auf kleinen, verkehrsarmen Strässchen unterwegs und waren ständig unter hartnäckigem Regen auf Achse. Seit unserer Flucht von der Eiseskälte haben wir keine Sonne mehr gesehen und das geht doch allmählich einem Sonnenkind auf den Keks! Riquewihr unser Etappenziel schien auf den kleinen Strässchen die wir frequentierten nicht näher zu kommen. Es ergab ein langer Fahrtag. Doch bevor es einnachtete stellten wir im Camping von Riquewihre auf und richteten uns für die Nacht ein ein. Ein knappe halbe Stunde zu Fuss trennte uns vom pittoresken Zentrum von Riquewihr und es dauerte nicht lange, waren wir im Gewimmel der Weihnachtsmarktgänger! Es war nicht ganz einfach ein gutes Restaurant zu finden, wir wurden trotz allem fündig und setzen mit einer feinen typischen Elsässer Choucroute dem Reisetag eine Krone auf.
Reisetag 31 / 2.12.2022: 31er und letzter Tag unserer Reise von Riquewihr gute 180 Km nach Bern standen an, also ein Klacks. Das Wetter, da gab es auch nichts neues zu vermelden, im Elsass regnerisch so wie immer in den vergangenen Tagen. Wir hatten schön Zeit, uns unsere Reise nochmals durch den Kopf gehen zu lassen und wir kamen zum Schluss, dass unsere abrupte Planänderung bedingt durch diesen schnellen und überraschenden Temperatursturz -25°C, ein goldrichtiger und auch einschneidender Entscheid war. Die geplante Route auf und über dem Polarkreis von Rovaniemi FI, Jockmock SE und Lofoten NO mit dem nördlichsten Punkt Tromsø hätten uns Nordlichter beschweren sollen. Es durfte nicht sein, vielleicht hätten wir einen Monat früher reisen sollen! Es ist müssig zu mutmassen was wenn. Päscu und ich haben ein tolle Zeit zusammen verbracht und es ist ja auch nicht ganz selbstverständlich, dass sich zwei Brüder so gut verstehen und ergänzen auf einer solchen Reise.
Unfallfrei und mit 7’500 Km mehr auf dem Zähler kamen wir in Bern an, um uns wieder zu Hause einzuleben.