Reisebericht Frühjahrs Balkanrundreise: vom 2 Februar bis zum 22 März 2013

Schweiz, Italien, Albanien, Griechenland, Mazedonien, Kosovo, Albanien, Montenegro, Kroatien, Bosnien Herzegovina, Kroatien, Slowenien, Italien, Schweiz

Reiseroute

Balkanreise 2013
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StepMap Balkanreise 2013




Treu dem Motto: " Der Weg ist das Ziel und Zeit haben sich Zeit zu nehmen" ging es Anfang Februar 2013 los.

Morgens bei Minus 5 Grad in Alba
Morgens bei Minus 5 Grad in Alba

Tag 1 Samstag 02.02.13: so kurz vor 08:00 Uhr geht’s los. Aufgrund der Wetteraussichten entscheiden wir uns die St. Bernhard Route zu fahren. Die Wetterfrösche hatten Recht, in den Alpen starker Schneefall, der St. Bernhardtunnel wurde für Lastwagen gesperrt, was uns aber nicht weiter kümmerte. Auf der Tunnelrampe im tiefer verschneite Strassen. Auf jeden Fall führte uns die Strasse bis am Abend nach Alba, im schönen Piemont. Wir staunten nicht schlecht auf dem Stadtcamping Alba hatten wir mehr Schnee als bei uns in Bern. Klare Nacht und am nächsten Morgen Minus 5 Grad

Tagesetappe 400 Km.


Inmitten der Trucks
Inmitten der Trucks

Tag 2 Sonntag 03.02.2013: Bitterkalter Start in unseren zweiten Tag, der uns nach Port Sant Elpidio bringen soll. Ohne grosses Spektakel fuhren wir mit unserem kleinen Anhängerzug quer durch Italien. Unterwegs haben wir erfahren, dass Streiken der griechischen Fähren zur Diskussion standen, was uns bewegte in Ancona zum Fährhafen zu fahren wo wir in der Tat mit der Tatsache konfrontiert wurden, dass die griechischen Fähren bis voraussichtlich am Mittwoch streiken! (schei…) Wir fuhren weiter zum Camping le Mimose, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal campiert hatten.

Im Netz machten wir uns schlau und entschieden uns am nächsten Abend eine Fähre von Brindisi nach Albanien zu bekommen.

Tagesetappe 609 Km.

 


Die verrottete Fähre
Die verrottete Fähre

Tag 3 / Montag 04.02.2013: Nicht sicher in Sachen Fährenfahrplänen auf dem neusten Stand zu sein fuhren wir nach Brindisi Fährhafen. Um 16:00 Uhr kamen wir an. Die Fähre Brindisi – Vlore war für Lastwagen bereits komplett wir konnten jedoch mit unserem 10 m Zug noch einen Platz ergattern. Fahrplan: 21:00 Uhr verladen 23:00 Uhr Abfahrt. Realität: 02:00 Uhr verladen 03:00 Uhr fahren. Unendliche Zoll- und Verladekontrollen, uns war es mit unserem roten Pass fast peinlich wir kamen wie durch Butter durch die Kontrollen. Doch angesichts dessen, dass ungefähr 2000 Jahre Knast auf die Fähre wollten artete es für uns, als Zuschauer, in ein Reisespektakel aus. Alle die im Bug der Fähre nicht wenden konnten mussten rückwärts auf die Fähre fahren, dies galt auch für unseren Anhängerzug, was die Verladezeiten nicht verkürzt. Nun kurz bevor wir an der Reihe waren ein Gau; ein blinder Passagier wurde an Bord eines albanischen Reisecars entdeckt. Die beiden Reisecars mussten wieder aus der Fähre fahren und vor unserem Auto mussten sie das ganze Gepäck ausladen. Was die in Säcken und Kartons dabei hatten war für uns unvorstellbar. Die Passagiere der Reisecars mussten alle ihr Gepäck von Hand an Board bringen, die Cars blieben in Brindisi. Nun konnten wir endlich verladen und bei der Einfahrtskontrolle trafen wir zu meinem Erstaunen die zwei italienischen Zivilagenten der Carabinieri, mit welchen ich mich am Nachmittag über Land Rover und Wohnwagen und über unseren Grund die Fähre nach Albanien zu nehmen unterhalten hatte. So war die Kontrolle schon fast zu einem freundschaftlichen Treffen geworden. Ich drückte den Beiden mein Erstaunen aus, sie wieder in dieser Funktion zu sehen. Nach dem Parken stiegen wir zu den Decks des uralten Kahns der Red Stars Fähren, welche unter Panama-Flagge fahren, um uns in steinzeitlichen und arschkalten Kabinen etwas auszuruhen.

Tagesetappe 530 Km

 


Albanische Strassen
Albanische Strassen

Tag 4 / Dienstag 05.02.2013: Die Fahrt von Vlore nach Igoumenitsa (Griechenland) führte uns in einem weiten Bogen durch Albanien. Die albanischen Strassen ein Paradies für Land Rover Defender, wo sich PW’s und schwer beladene Lastwagen im Schritttempo über die Löcher in den Strassen kämpften, nahmen wir uns die Freiheit vorzufahren, so kamen wir ganz gut voran. Am späten Nachmittag überquerten wir die Albanisch-Griechische Grenze ohne grosse Formalitäten um später in der Nähe von Igoumenitsa unser Lager für die Nacht aufzuschlagen.

Tagesetappe 337 holperige und sehr holperige Km.



Anthirio Brücke
Anthirio Brücke

Tag 5 / Mittwoch 06.02.2013: Unser Tagesziel ist Gythio wo wir im südlichen Peloponnes unser Headquarter für ca. einen Monat aufschlagen wollen. Die Fahrt führt mehr oder weniger der Küste nach von Igoumenitsa zur Anthirio Brücke, Patras, Korinth nach Gythio. Ziemlich müde kamen nach 2400 Km in 5 Etappen an, hängten den Wohnwagen ab und gingen im alten Fischerdorf Gythio zum griechischen Nachtessen.

Tagesetappe: 533 Km


Headquarter Gythio
Headquarter Gythio

Tag 6 / Donnertag 07.02.2013: Der Wetterbericht liess nichts Erbauendes erwarten, so dass wir uns nach dem Erwachen unverzüglich ans Kochen eines Kaffees und an den Aufbau des Headquarters machten. Es waren noch nicht alle Details fertig fing es an zu regnen. Wir hatten an dem Tag; Sonne; Wind; Sturm; Gewitter; Regen; Hagel nur keinen Schnee. Temperaturen zwischen 9 und 18 Grad C.


Dorf im Süden
Dorf im Süden

Tag 7 / Freitag 08.02.2013: Wir führen um den ganzen Mani Finger, den südlichsten Teil des Peloponnes. Viele schöne Erinnerungen an die Biker Buddies Tour im 2010. Das kleine Restaurant in der kleinen Bucht von Porto Kaghio. Die Fahrt mit dem Ländy war nicht so abenteuerlich wie damals mit den schweren Bikes. Alle Restaurants waren jedoch geschlossen. Wir fuhren dann noch zum südlichsten Punkt, wenig spektakulär, um dann über der westlichen Küste entlang nach Aeropolis zu gelangen. Von wo wir quer duch ein Tal nach Gythio zurückfuhren.


Tag 8 / Samstag 09.02.2013: Im Camp geblieben und zu Fuss die nähere Umgebung angeschaut.

 


Tag 9 / Sonntag 10.02.2013: Vom Camp aus nach Sparta dann über den nördlichen Taygetos Pass auf ca. 1400m Höhe nach Kalamata. Auf dem Pass wir trauten unseren Augen nicht ca. 20 cm Neuschnee (klitschnass) danach in Kalamata im Yachting Club Restaurant, wo wir mit den Buddies auch waren bei gut 20 Grad ein Bierchen getrunken. Die Gegensätze vom Orangenbaum in den Schnee und zurück in die Palmen sind sehr speziell. Die Heimfahrt ging über die Küsten erneut nach Aeropolis und Gythio.


Tag 10 - 11 / Montag – Dienstag 11.-12.02.2013: Im Camp die Sonne genossen, so wie einige kleine Reparaturen vorgenommen. Die grösste Herausforderung war unser Leck in der Küchenbatterie. Wir konnten keine Dichtung finden. Vom Montag auf Dienstag wegen des aufkommenden Nordwindes hatten wir ein sehr klare Sternennacht und am Morgen 0 Grad.


 

Tag 12 / Mittwoch 13.02.2013: In der Nacht auf heute hatten wir erneut ziemlich starke Gewitter mit viel Regen, der kleine Privatsee vor dem Wohnwagen der in den zwei vorgehenden Tagen ausgetrocknet war, entstand wieder.

Immer noch mit unserem Wasserhahn Problem im Nacken fuhren wir, mit unserer auf Griechisch aufgeschriebenen Wunschliste, nach Sparti, wo wir uns von Shop zu Shop kämpften um dann schliesslich die Waren via E-Mail in der Schweiz zu bestellen. Vom Resultat können wir noch nicht berichten.

 


Tag 13 / Donnerstag 14.02.2013: Valentinstag: Es hat die ganze Nacht wie aus Kübeln gegossen, wir sind im Grossen und Ganzen trocken geblieben. Ausser einigen Erledigungen sind wir mehr oder weniger rumgehangen. Am Abend gingen wir in Hafen von Gythio essen.

 


Nasse Schotterwege
Nasse Schotterwege

Tag 14 / Freitag 15.02.2013: Am Morgen einkaufen auf dem Gemüsemarkt von Gythio. Wir hatten uns auf den Mittag mit unseren österreichischen Nachbarn und Freunden verabredet um in das Parnon - Gebirge zu fahren. Elfriede und Walter so heissen unsere Nachbarn fahren einen Toyota Land Cruiser. Walter und Elfriede verbringen den Winter hier in Gythio um dem österreichischen Winter zu entfliehen. Walter ist sehr angetan von unserem Defender und freute sich sehr, uns seine geographischen Erkundungen aus dem Parnon – Gebirge zu zeigen. An dieser Stelle den beiden einen lieben Dank für den schönen Ausflug, den wir trotz nicht optimaler Witterung sehr genossen haben. Der Weg führte über Gythio, Skala hoch in die Berge des Parnon. Schotterpisten und nach dem Regen der letzten Tage viele riesige Wassertümpel auf den Wegen, führten in eine sehr schöne und abwechslungsreiche Berggegend. Alle Strässchen und Wege sind offen, nicht wie bei uns mit Verbotstafeln bepflastert. Ein Paradies für gemütliche Ausfahrten mit geländegängigen Fahrzeugen.

 


Tag 15 / Samstag 16.02.2013: Nach einer kühlen Nacht präsentiert sich ein wunderbar sonniger und windfreier Tag. Am frühen Nachmittag fuhren wir zum ersten Mal mit den Birdy’s (Faltvelos) dem Strandstässchen entlang. Die Rita fühlte sich auf dem Velo nach ihrer Operation schon recht wohl und wird schon bald für längere Touren zu haben sein.

Mit Walter haben wir neue Pläne für das Taygetos – Gebirge geschmiedet. Die Berge im Peloponnes geben so viel her.

 


Tag 16 - 17 / Sonntag - Montag 17. – 18.02.2013: Am Morgen hatten wir wunderbar sonniges Frühlingswetter, wir genossen neben dem Wohnwagen die bereits sehr starke Peloponnes Sonne. Am Nachmittag brachen wir auf für einen kleinen Ausflug in der näheren Umgebung. Strandbuchten und Schottersträsschen führten uns auf einen Hügel der uns Ausblicke auf den lakonischen Golf und auf das Taygetos – Gebirge, so wie auf die versteckte Schlucht preisgab.

Die versteckte Schlucht werden Walter und ich sobald das Wetter sich stabilisiert hat, mit dem Ländy erkunden, diese geplante Strecke, so Walter würde seinen Land Cruiser, resp. dessen Bereifung und Bodenfreiheit überfordern.

 


Die Campbewohner

Heinz der nette Goapartygänger
Heinz der nette Goapartygänger

Wir sind nun auch schon eine Weile hier auf dem Gythion Bay Camping und es ist an der Zeit euch unsere Campmitbewohner vorzustellen: Auf im Winter offenen südlichen Campingplätzen kommen die verschiedensten Kostgänger zusammen.

Walter und Elfriede habt ihr ja bereits etwas kennen gelernt. Unsere österreichischen Nachbarn gehören zu unserer Gattung (normale Campingbewohner) so sind Walter und Elfriede begeisterte 4x4 Fans, die Elfriede, genau so wie die Rita bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad, sobald es aber in den Offroadbereich geht stimmen Walters und meine Einstellung überein: es darf auch etwas mehr sein. Walter spielt auf hohem Niveau Gitarre und Akkordeon, Elfriede und ich spielen verglichen mit Walter in einer tieferen Liga Gitarre. Aber alle vier geniessen wir gemütliches Zusammensein bei Bier, Spritz und Musik.

Die beiden Franzosen aus den Pyrenäen, er wie ein Yogi mit langem Rosschwanz, sie bereits am frühen Morgen in der Dusche singend, in indische Hüllen gekleidet, mit einem sandfarbenen TP3 (einem alten 4x4 Militärfahrzeug der französischen Armee, dessen Bereifung schon bessere Zeiten gehabt hat, das Profil der einstigen, griffigen Militärpneus lasst sich nur noch erahnen) unterwegs, sind nach Aufenthalten in Indien ganz der Yogalehre verfallen, streng vegetarisch mit täglichen Yogasitzungen mit ihren englischen Nachbarn mit dem Dobermann und dem grossen seitlich ausfahrbaren Wohnmobil. Er Opernsänger, Gitarrist und sie unscheinbar und diskret. Wenn die vier gemeinsam um das Cheminée des Aufenthaltsraumes die Uuuummmmmm Klänge des Opernsängers erschallen lassen bebt des ganze Camp und die hagere Yogi Französin hebt im Schneidersitz von der kleinen Matte ab. Muss man erlebt haben, den keine Schilderung kann dem Gefühl richtig nachkommen.

Dann unsere direkten englischen Nachbarn: Er, lange Rastafrisur, sie, Beine wie ein Ibis ziemlich durchgeknallt und beide dem Geist aus der Flasche verfallen. Wir denken auch dass duschen nicht zu der Lieblingsbeschäftigung der Beiden gehört. Sie leben total spartanisch in einem etwas umgebauten Ford Transit. Zurzeit haben sie für sieben Tage Besuch aus England bekommen, die Tochter von ihm. Die junge Studentin im täglichen Outfitwechsel aus der Pipi Langstrumpf Kollektion. Alle drei sind ganz spezielle Campbewohner.

Die Schweizer Kolonie besteht neben uns aus 2 dem Schweizer Winter abgewandten Herren, der eine in seinem blauen Camper mit SZ Nummer, kommt ursprünglich aus Zürich, lebt sehr zurückgezogen, zwischendurch einen kleinen Schwatz mit ihm, wissen aber nicht mal wir er heisst. Der andere heisst Heinz und hat auch schon den ganzen Winter hier verbracht. Sein Wohnmobil ist mit einer Berner Nr. bestückt. Heinz hat seine Papiere in Athen und ist Auslandschweizer. Ein spezieller Erdenbürger, körperlich angeschlagen, Arthrose im Knie, zeitweilen bewegt er sich mit einem ganz schweren Schritt, und noch einige andere Bresten nennt er sein Eigen. Er ist von Kopf bis Fuss mit Tattoos übersäht und trägt seltsame Hüte wir er sie als Goapartygänger benötigt. Im Sommer ist er im nördlichen Europa unterwegs und verkauft vegetarische Spaghetti und Milkshakes an den verschiedensten Goapartys. Der Heinz musste sich unlängst von seinem Border Collie Rüden trennen, er musste ihn einschläfern lassen. Nun hat er noch eine Border Collie Hündin die auf den Namen Shiva hört.

Nun zum Wikinger, ein grosser und breiter Norweger mit weissem langem Haar, der Hühne und seine Frau leben seit dem Herbst hier mit Wohnwagen und grossem rotem Citroen Bus Namens „Bushbock“, mit seltsamer Bemalung. Die Wikinger haben zwei Hunde, der eine ein schwarz-weiss gefärbter Schäferhund ähnlicher Hund, den haben sie mitgebracht. Den zweiten ein schwarzer örtlicher Mischling haben sie hier adoptiert. Er wurde bereits beim Tierarzt geimpft und sie werden ihn nach Hause nehmen, ein gutes Ende einer Geschichte eines der zahllosen wilden Hunde hier zu Lande. Oft sieht man den Wikinger im Vorzelt auf dem PC Solitär spielen, und auch das unüberhörbare Lachen des Wikingers schallt zeitweise über das ganze Camp. Und die Blumenkisten mit Petersilie und anderen Kräutern musste er in der letzten Zeit auf jeden Fall nicht wässern, letzthin zeigte er uns 2 erstandene, seltene 12-jährige Flaschen Metaxa, diese werden wahrscheinlich in einem Abendfüllenden Programm mit dem englischen Rasta-Kollegen bis zum wegtreten geopfert werden.

Die Französische Kolonie ist noch grösser als nur die beiden Eingangs erwähnten Yoga-Anhänger. Eine Familie, Vater und Mutter, mit je einem schulpflichtigen Mädchen und einem Jungen, leben in einem kleinen Zelt und einem VW Bus, das sind diejenigen die am härtesten vom Regenwetter betroffen waren. Sie bewegten und hielten sich sehr viel im mit Cheminée geheizten Aufenthaltsraum des Camps auf. Dort machte der Vater auch abwechslungsweise mit den Kids Schulaufgaben. Wir vermuten, dass die Kinder vorübergehend aus der Schule genommen wurden. Es sind dann noch drei weitere Franzosen da: 2 wir nennen sie die Zwillinge leben seit kurzem in einem umgebauten Bus und sitzen viel mit der französischen Familie zusammen, vielleicht kannten sie sich schon vorher. Dann ist noch ein Franzose er ist in einem kleinen Wohnmobil und seinem Hund nahe beim Strand positioniert. Den habe ich nur einmal kurz erlebt als er im Cheminée Raum der französischen Familie aus seinem Leben erzählte. Sport und Abenteuer scheinen sein Leben zu prägen, mehr wissen wir nicht über ihn.

Ja am Strand vorne ist noch ein Deutscher, der Axel, sehr ruhig und zurückgezogen verbringt er seinen vierten Winter hier auf dem Peloponnes. Ein kurzer Schwatz steht an wenn man sich trifft. Er bestätigt uns, dass dieser Februar der nasseste Monat war seit er hier die Winter verbringt. Zum Glück durften wir das auch miterleben.

Ja dann sind da noch die Rumänen: Das eine Pärchen mit einem grossen Wohnmobil, er schaut die meiste Zeit fern und sie liest bei schönem Wetter draussen und sonst drinnen. Mehr können wir nicht berichten. Das zweite Pärchen mit Auto und Wohnwagen, sie ist scheinbar Engländerin, eine in Gummistiefeln herumirrende Nervensäge, den ganzen Tag mit etwelchen Kochtöpfen am hin- und herhantieren, die Hektik in Person. Er auch meistens in Gummistiefeln wird jeden Morgen von ihr zitiert um das Bettwäscheausschüttelnritual zu zelebrieren. Wir vermuten, dass die drei kleinen Hunde und die Katze welche alle tagsüber bei schönem Wetter um den Wohnwagen angebunden sind, nachts im Bett schlafen und deshalb das Bettzeug jeden Morgen geschüttelt werden muss. Nach dem Ritual schaut er entweder fern oder er widmet sich der Autopflege. Der VW steht unter einer Plane, selbst die Räder sind alle separat abgedeckt. Nur wenn es zum Einkaufen geht, wird das Auto abgedeckt, gewaschen und bis aufs letzte Detail geledert. Danach gehts zum Einkaufen. Sobald sie zurück sind wird das Auto wieder intensiv gewaschen und erneut poliert und abgeledert. So intensiv pflege ich nicht mal meine Harley. Nach der ganzen Prozedur wird das Auto wieder unter die Plane verbannt und die Räder abgedeckt. Er hat mir übrigens ganz nebenbei gesagt ob ich wisse dass vorne in Richtung Strand ein Waschplatz sei, ein zarter Wink seinerseits um unserem Ländy die Spuren von den Schotterstrassen und Wasserlachen abzuwaschen. Ich sagte nur dass ich ihm den Defender gerne hinstelle wenn er möchte.

Heute Montag sind ein Pärchen Rentner aus Österreich aus südlicher Richtung angekommen, sie campen auf einen kleinen Zwischenweg aus Angst mit ihrem Camper im nassen Gras stecken zu bleiben.

Dann sind noch die vom Camping: Die Iliana, die Chefin auf dem Platz ist zur Zeit viel in Athen und lässt sich nur hin und wieder blicken. Der Ilias mit seiner Frau, zwei sehr nette Leute, schauen auf dem Platz zum Rechten. Das Campingwart Ehepaar lebt bei der Rezeption mit ihren kleinen Sohn. Ja das soll Dir einen kleinen Einblick in ein winterliches Camp im südlichen Peloponnes geben.

 


Tag 17. – 21. / Dienstag – Samstag 19. - 23 02.2013: Heute Dienstag sollte unser Ersatz – Wasserhahn in Deutschland zu Handen von uns auf die Post gehen. In der Nacht hatte es nicht geregnet und der Platz konnte abtrocknen, was von allen Campbewohnern sehr goutiert wurde. Den Mittwochmorgen bezeichnete ich als die Wende. Ein wunderschöner Tag zeichnete sich ab. Am Nachmittag machten wir mit unseren Birdy’s (Faltvelos) einen Ausflug nach Gythio mit Bier trinken auf der Piazza.

Der Donnerstag stand nun wieder im Zeichen einer Ausfahrt auf den unserem Standort gegenüberliegenden Lakonienfinger. Die Fahrt über Gythio, Skala der westlichen Küste des Fingers Elia, an tausenden von Tonnen schönster reifer Orangen an den Bäumen und an Olivenheinen vorbei nach Papadhianika danach bis runter nach Neapoli. Diese Küste lässt es zu, dass man immer wieder kleine Schotterstrassen direkt am Lakonischen Golf entlang fahren kann diese waren zum Teil von dem Regen der vorangegangen Tagen ziemlich ausgewaschen, so richtiges schönes Gelände für den Landy, für den wir übrigens einen Namen suchen. Um voran zu kommen nahmen wir immer wieder die asphaltierte Strasse und kamen, dem aus südwestlicher Richtung kommenden Fallwindböhen nach Neapoli. Wir beschlossen noch weiter zu fahren mit dem Ziel Cape Maleas. Die Strasse führte über einen gut ausgebauten Pass nach Velanidhia, eine typisches griechisches Dorf in weiss/blau. Die Strässchen in diesem Dorf sind so steil, dass die herumlaufenden Hühner mit Steigeisen bestückt wurden. Wir nahmen die Strasse zum Hafen und wollten dort etwas trinken, doch nichts ist offen so fuhren wir einfach auf der Schotterpiste weiter in Richtung Cape Maleas, auf und ab auf den ziemlich durchnässten und zeitaufwendigen Pisten. Eine wunderschöne Landschaft belohnte unseren Plan. So beschlossen wir den Heimweg, ohne abseits der Strasse zu gehen, ins Camp anzutreten. Die relativ gut ausgebaute kurvenreiche Strasse brachte uns gut voran bis zu einer Bodenwelle in einer Kurve, ein lauter Knall: was war geschehen? Ich hielt kurzum an und bemerkte, dass der High Jack weg war. Die mit Kontermutter befestigte M10 Muttern hatten sich von unseren Rüttelfahrten gelöst, so dass der High Jack nach hinten kippend das grosse 60mm Bügelschloss knackte, was nicht überhörbar war. Wir setzten zurück und fanden bis auf die Schrauben alle Teile des Jack’s. Müde und um viele Eindrücke und 250Km reicher kamen wir in Gythio an.

In der Nacht auf den Freitag hatte es etwas geregnet, doch oh weh als wir aufstanden war alles mit einer Schicht gelbroten Saharasand versehen. Der warme Wind aus Afrika brachte diesen Sand in ziemlichen Mengen auf den Peloponnes. So beschlossen wir wie viele andere die Gelegenheit beim Schopf zu packen um unsere Infrastruktur etwas zu waschen. Ich holte in Gythio Schrauben, Muttern und, man lernt ja was, Polystoppmutter und Scheiben so wie ein neues Schloss um den High Jack wieder in seine angestammte Halterung zu setzen. Auto-Schampoo und eine lange weiche Bürste um den Defender zu waschen standen auch auf der Einkaufsliste. Ich denke der Landy hat es verdient nach 3500Km wieder Mal gewaschen zu werden. Der Wasserhahn, Ersatz für unseren defekten, den wir beim Urs in Rorschach bestellten und in 5 – 7 Tagen da sein sollte war oh Staunen bereits nach 3 Tagen da und wurde von mir auch sofort ausgewechselt, ist das schön nicht mehr das ganze Wasser im Geschirrschrank zu haben. Nach getaner Arbeit setzten wir uns mit Walter und Elfriede an die Sonne, ein gutes Gefühl wenn man weiss dass zu Hause das Thermometer nicht über die Null Grad Grenze steigt, um Bier zu trinken und um gemeinsam zu musizieren. Es ging nicht lange kamen die neuen holländischen Campbewohner Frank und Ria, auf die Beiden komme ich gleich zu sprechen, dazu und der Wikinger, der übrigens nicht Norweger sondern Rhodesier (Südafrika) ist, brachte als Obolus fürs schöne musizieren eine Flasche Weisswein.

 

 

Ergänzungen zur Rubrik Campbewohner: In der Zwischenzeit sind, ohne dass welche weggingen, neue Campbewohner dazu gekommen. Vor einigen Tagen ein österreichisches Rentnerehepaar mit einem Wohnmobil. Zwischendurch einen kleinen Schwatz, mehr können wir dazu nicht sagen. Am Freitag 22.02. haben wir auf dem Camp Zuwachs von einem interessanten Ehepaar, Frank und Ria, erhalten. Die Beiden sind unterwegs mit einem Nissan Kingscab mit einem abstellbaren Aufbau seit dem 16. September 2012. Der Weg führte sie von Holland über Belgien, Frankreich, Spanien nach Marokko. Von wo sie eigentlich über den Zentralafrikanischen Gürtel zurück nach Ägypten wollten. Die Politische Lage in Mali und überhaupt im Nord- und Mittelafrikanischen Raum, bewegte sie ihren Weg mit dem Ziel Mongolei radikal zu ändern: Sie fuhren von Marokko, wo es ihnen im Übrigen sehr gut gefallen hat, wieder über Spanien, Südfrankreich, Italien, Slowenien, Kroatien und den ganzen Balkan runter zum südlichen Peloponnes wo wir beim gemütlichen Zusammensitzen mit der Gitarre ins Gespräch kamen. So wollen sie irgendwann weiter in die Türkei, Georgien, Russland, Kasachstan in die Mongolei. Ein herrliches Paar die beiden Ria und Frank. Das ist Ihr Reiseblog: www.rifra.reislogger.nl

 


Erkenntnisse und Gedanken zu uns und zu unserem menschlichen und geographischen Umfeld: Ich glaube für uns sagen zu dürfen, dass wir die Musse und die Gedankenhaltung unseres Rentnermottos erreichen. „Zeit haben sich Zeit zu nehmen“. Ich hatte oft Mühe mich so richtig zu ergeben und Dinge auf mich zukommen zu lassen. Nun denke ich vom Rhythmus unserer Reiseaktivität, vom Rhythmus der hiesigen Bevölkerung und unserer geographischen Umgebung geprägt, sehen und leben wir gelassen und zufrieden die Dinge des Lebens. Soll ich mich nerven wenn das Internet nicht, oder langsam läuft? Soll ich am Morgen aufstehen weil ich früher selten mehr als bis 5 – 6 Stunden geschlafen habe? Nein, ich kann heute auch etwas liegen bleiben. Müssen wir alle Tage etwas unternehmen? Reicht es nicht einfach gemütlich rum zu sitzen und den Tag auf sich zukommen lassen. Es reicht, etwas am Generator rum zu machen um sicher zu stellen dass er noch läuft, oder den längst fälligen Thermostat der Truma Heizung im Wohnwagen richtig verlegen. Oder einfach in einem interessanten Buch lesen, die Sonne zu geniessen. Es ist jedoch trotzdem wichtig, das sehen wir um uns herum, dem Tag einen Sinn und eine Struktur zu geben und Dinge des Lebens in Form zu halten. Kein Druck von aussen und auch nicht selber auferlegte Ziele sollen dich zu einem Muss drängen. Eben Zeit haben sich Zeit zu nehmen.

Unser geographisches Umfeld und der Umweltschutz: Es ist für uns äusserst bedenklich mit anzusehen wie hier in Griechenland, so wie übrigens im Ganzen südlichen Raum, sei es Spanien, Italien (Sizilien) usw., wie die Leute mit der Umwelt umgehen, jede kleine etwas abgelegene Ecke oder Abhang wird zur Müllhalde. Alte Kühlschränke, Reifen, Plastikkisten, Kanister, Autowracks oder Haushaltgeräte werden bedenkenlos entsorgt. Aus den Augen aus dem Sinn. Das kann längerfristig nicht aufgehen. Was braucht es noch, dass die einheimische Bevölkerung bemerkt, dass sie am Ast sägen auf dem sie sitzen. So erscheint es als eine Beruhigung des Gewissens, wenn wir hier auf dem Camp den Abfall trennen. Wie können wir wissen wie dieser umweltbewusst entsorgt wird? Wir können einzig hoffen, dass unser Abfallbewusstsein mit der Zeit abfärben wird.

Der Peloponnes ist ein wunderbarer Flecken Erde. Die Halbinsel von Meeren umgeben beherbergt viele Naturschönheiten. Wusstest Du, dass Meeresschildkröten an den Stränden und Strändchen des Lakonischen Golfes ihre Eier ablegen. Wir sind einer mittelgrossen, leider toten Meeresschildkröte an einem kleinen Strändchen begegnet. In kurzer Zeit erlebt man faszinierende Gegensätze. An voll behangene Orangen- und Zitronenbäume und an uralte Olivenbäume vorbei durch eine Schlucht mit glasklarem Wasser fährt man über kleinen Pass bis in den Schnee, wird wohl im Sommer nicht mehr der Fall sein, wieder hinunter in die Palmen und die schönsten Städtchen mit wunderbaren Stränden. Der Peloponnes ist es Wert mit allen Mitteln geschützt zu werden.


Tag 22 / Sonntag 24.02.2013: Ein wunderbarer Frühlingstag, die 20 Grad Marke wurde locker geknackt. Auf dem Camp werden fleissig die Gras- und Blumenwiesen gemäht. Zum Teil erreicht das Gras schon eine Höhe von 30 – 40 cm, so wie bei uns Ende Mai Anfang Juni. Mit Walter und Elfriede haben wir gestern Nachmittag beschlossen die vergessene Schlucht mit dem Landy zu fahren. Der Defender hat in der Zwischenzeit einen Namen bekommen: SIR BLACK JACK heisst nun unser englisches Kultobjekt. So packten wir vier unsere sieben Sachen, schnürten die Treckingschuhe und setzten uns in Sir Black Jack um zur vergessenen Schlucht zu fahren. Kaum ausserhalb Gythio befindet sich der Einstieg in die Schlucht. Zuerst an Schafherden und Olivenhainen vorbei führt die Schotterstrasse mit jeder Radumdrehung weiter in die wunderschöne Schlucht. Je weiter wir kamen, je grösser wurden im Bachbett die Steine und Hindernisse. Zwischendurch kamen wir wieder wie auf Lichtungen mit Grasbewuchs und grossen Sandbänken, frisch angeschwemmt durch die starken Regenfälle der letzten Tage. An gewissen Stellen war zu erkennen, dass das Wasser bis zu 3 Meter tief war in der Schlucht. Wir fuhren schätzungsweise bis halb in die Schlucht rein bis die Felsbrocken im Bachbett so gross wurden, dass Sir Black Jack hätte kapitulieren müssen. So beschlossen wir unsere Erkundung zu Fuss fortzusetzen. Wir parkten Sir Black Jack im Bachbett und schwangen unsere Rucksäcke auf den Rücken, nahmen die Walkingstöcke und gingen in einer wahnsinnig abwechslungsreichen Umgebung mit zum Teil senkrechten Felswänden Schritt um Schritt weiter dem nun weitgehend trockenen Bachbett nach immer tiefer in die vergessene Schlucht. Nach zwei Stunden Marsch und noch nicht am Ende der Schlucht angelangt, verpflegten wir uns aus dem Rucksack, kehrten um und traten den Rückweg zu Sir Black Jack an. Der Defender schüttelte uns durchs Bachbett bis wir wieder auf der Küstenstrasse waren noch ein paar Mal kräftig durch. Ein wunderbarer Ausflug, mit Walter und Elfriede, in eine wilde Umgebung, sie endete bei einem Bier im Camp. Wir haben durch die Anstrengungen des zum Teil sehr unwegsamen Fussmarsches gut schlafen diese Nacht.


Tag 23 / Montag 25.02.2013: Montag wir konnten zum ersten Mal draussen frühstücken, Windstille und freundliche 20 Grad luden dazu ein. Ein sonniger Tag nahm seinen Lauf. Am Abend war eine Grillparty mit den Campingbewohnern angesagt. Elisabeth die Frau des südafrikanischen Wikingers hatte eine Party organisiert. Doch oh weh am Abend kam starker Wind auf und der Rauch des Feuers zog über den ganzen Camp und unsere Picknick Körbe füllten sich mit Sand. Jeder haute was er mitgebracht hatte auf den Grill. Es war nicht das was wir unter einer gemütlichen Grillparty verstehen. Und es stellte sich heraus, dass nur diese welche den Metaxa wie Wein soffen die Party als gemütlich empfanden. Nach einer Stunde und zwei Bier räumten wir das Feld.


Tag 24 / Dienstag 26.02.2013: Heute steht ein sportlicher Tag auf dem Programm. Wir fahren nach Olympia. Es ist uns bewusst, dass wir heute einige Kilometer fahren werden und wir ertappen uns immer wieder dabei die Distanzen auf dem Peloponnes zu unterschätzen. Wir fuhren heute alles auf der Strasse von Gythio nach Sparti und nördlichen Taygetos Gebirge dann Tetrazi Gebirge durch traumhafte Landschaften nach Olympia. Wir wollten das Olympiamuseum besuchen, doch die Fahrzeit hatte zur Folge, dass wir eine gute halbe Stunde zu spät ankamen, denn das Museum schliesst um 15:00 Uhr. So haben wir ein Bier an der Front in bester Lage von Olympia getrunken. Und treu dem Motto „der Weg ist das Ziel“ den Heimweg angetreten. Von Olympia über das westliche Menalo Gebirge, wir befanden uns zeitweise über 1300m/ü/M., nach Tripoli, von wo wir die Strasse durch das Evrotas Tal nach Sparti und Gythion nahmen. Es kamen ziemlich über 500 Km, über zeitweise gut ausgebaute Strassen an tiefen Schluchten und hohen Bergketten mit Schnee vorbei, zusammen. Wir hatten noch zwei weitere Jubiläen zu feiern, nämlich die 20'000 Km von unserem Ländy, „Sir Black Jack“ und das Kap von 4’000Km unserer Balkanreise.


Tag 25 Mittwoch 27.02.2013: Der Tag stand ganz im Zeichen unserer putzwütigen Rumänen, welche am 28.02. abreisen wollen. Vier Tage vor der Abreise ging es los, alles wurde gebürstet, gewaschen, abgestaubt und erneut gewaschen, abgedeckt usw. diese Leute bezeichnen wir nun alle als völlig durchgeknallt, einen derartiger Putzwahn von Beiden haben wir noch nie erlebt. Sie waren die ganze Zeit am Putzen und Pützerlen aber die letzten vier Tage schlugen alle Rekorde. Es wird nun, wo sie weg sind, den Wasserverbrauch des Camps drastisch senken. Auch die interessanten Niederländer Frank und Ria, und die Franzosen mit den Kindern und die beiden französischen Zwillinge sind abgereist.


Tag 26 / Donnerstag 28.02.2013: Ein erlebnisreicher Ausflug mit Walter und Elfriede mit Ihrer Cruisy stand auf dem Programm. Wir starteten in Richtung Skala um dann in einem weiten Bogen im Evrotastal auf diesen unzähligen wunderschönen Schottersträsschen, zwei Mal den Evrotas überquerend am alten, ungenutzten US Flugplatz vorbei.

 

Anektode Flugplatz: Der Flugplatz hat eine interessante Geschichte, ursprünglich als US Luftwaffenstützpunkt gebaut wurde dieser von den Griechen übernommen. Der Flugplatz wurde brach gelegt, auf privater Initiative basierend wurde der Flugplatz später mit der Idee einen privaten Sportflugplatz daraus zu machen. Bewilligungen wurden erteilt den Hangar auf Nutzung für private Gebrauchbedürfnisse umzubauen, was auch realisiert wurde. Danach wurden Landebewilligungen erteilt, doch passend zu der zum Teil sehr skurrilen griechische Gesetzgebung. Denn im Gegensatz zu der erteilten Landebewilligung für Sportflugzeuge fehlt bis heute die Starterlaubnis derjenigen.

 

Unser Weg führte dann wieder in allgemeiner Richtung Skala zurück zu einem Hochplateau, eine optisch völlig andere Gegend. Der Weg führte an einem riesigen Geissenstall vorbei und die Strasse wurde immer unwegsamer, so dass Walter und Elfriede ihre Cruisy parkten und wir noch ein ganzes Stück mit Sir Black Jack weiterführen. Als nun auch die der Ländy wegen der Grösse der Hindernisse nur noch sehr langsam und mit menschlicher Leithilfe über die Steine hätte gelotst werden müssen setzten wir zu Fuss noch etwas weiter. Wie aus dem Nichts standen wir an einer tiefen Schlucht. Der Einschnitt ist aus der Distanz gesehen nicht auszumachen. Nachdem wir verschiedene Fotos gemacht hatten kehrten wir zur Cruisy und dann zum Camp zurück. Einen wunderbaren Tag schlossen wir im Camp mit einen schönen gemeinsamen Apéro ab.

 


Tag 27 – 31 / Freitag – Montag 01 – 04.03.2013: Freitag und Sonntag standen im Zeichen von Camp geniessen, zum ersten Mal im 2013 im Lakonischen Golf baden, Musizieren mit Walter und Elfriede so wie Shopping, resp. Kühlschrank auffüllen und Reifen an Velos flicken, die Rita hatte an Ihren Birdie einen Platten eingefahren. So kommt es, dass wenn das Velo mit plattem Hinterreifen so dasteht, wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Erkenntnis kommt, dass Mann das Flickzeug so wie die Velopumpe vergessen hat. Velopumpe, das geht noch, im Black Jack steht ein Kompressor, fehlt nur das Reduzierventil. Aber was soll’s dafür hat man im Camp Nachbarn. Also musste Walter dran glauben, was dabei wichtig ist zu wissen, platte Reifen gehören zu Walters Lieblingshobbys er hat schliesslich hier im Peloponnes deren drei eingefahren. So ist es schon fast selbstverständlich, dass bei einem derartigen Flickzeugbedarf der Walter bestens ausgerüstet ist, danke Walter.

 

Sonntagnachmittag: wir sitzen alle vier Walter und Elfriede und wir Beide mit unseren Gitarren an der Sonne. Musizierend und einen Apéro zu uns nehmend geniessen wir den wunderbaren Nachmittag als ein blauer Mercedes-Westfalia Camper mit Berner Nummernschild an uns vorbeifährt um etwas später auf der Rückfahrt auf unserer Höhe auf der gegenüberliegenden Strassenseite abzustellen. Walter spielt auf der Gitarre einen Willkommenstouch und wir heissen die neuen Campbewohner willkommen. Martin und Monika, mit Ihren beiden Kindern, Viola und Jonas gesellen sich für einen Willkommenstrunk zu uns. Eine total süsse und liebenswerte junge Familie welche, bevor die Viola zur Schule muss, eine Auszeit geniesst, inmitten von Rentnern und Ausgeflippten. Die Berner Nummer täuscht, denn Monika ist Urnerin und Martin von Luzern.

 

Montag: Wir beschliessen zum Einkaufen und Diesel bunkern nach Skala zu fahren. Monika und Martin wollten nach Gythio so haben wir auf unserem Weg nach Skala die junge Familie mitgenomen und in Gythio abgeladen. Auf dem Rückweg treffen wir in Gythio erneut auf Martin und Monika und nehmen die vier wieder zurück auf den Camp.

 

Ein Land Rover Defender schlägt Brücken: Wir hatten unseren Einkauf kaum ausgeladen und die Dieselkanister am Wohnwagen befestigt fährt ein in Griechenland immatrikulierter Toyota Hiluux Doublecab Pickup mit Dachzelt vor und kommt für uns völlig überraschen auf uns zu, was haben wir verbrochen? Eine junge hübsche Dame und ein Herr in unserem Alter steigen aus und kommen auf Schweizerdeutsch sprechend auf uns zu. Erwin und Ramona stellen sich vor und outen sich als totale Land Rover Fans. Was war geschehen? Der Zufall wollte, dass Ramona, im Taxi aus der Schule kommend, von Gythio bis zum Camp hinter uns fuhr. Als wir in den Camping abbogen sind rief sie unverzüglich zu Hause an und mobilisierte den Erwin er müsse unverzüglich mit ihr zum Camp fahren, was sie auch sofort taten. Wir hatten auch sofort gemeinsamen Gesprächsstoff und schauten und sprachen über Land Rover und über unseren Offroad Caravan. Es war schon fast als wären wir zusammen zur Schule gegangen, so eine Land Rover genau so wie wir es mit der Harley immer wieder erleben schlägt Brücken. Wir redeten und verabredeten uns am Abend zu ihnen nach Hause zu kommen.

Montagabend: Voller Erwartung und Vorfreude kamen wir unserer Einladung nach und machten uns auf den kurzen Weg zu Wüthrich’s, so heissen unsere neuen Landyverrückten-Bekannten. Ein nettes Haus inmitten der wunderbaren Manischen Natur und wir wurden dort von Erwin, und einer grossen Bernhardinerhündin Namens Trixxy empfangen. Wir wurden zuerst durch eine grosse und hervorragend ausgerüstete Werkstatt, so eine Werkstätte die jedem der mit seinen Händen etwas anzufangen weiss das Herz höher schlagen lässt, geführt. Sofort lernten wir auch die Hausherrin kennen, Sybille hiess uns herzlich willkommen auf PIGADA (Quelle). Pigada so heisst ihr Haus. Wir besichteten weiter die zweite Werkstatt, diese ist ganz dem Modellbau von Flugzeugen gewidmet und jeden Menge entsprechende grosse und kleine Flugzeugmodelle erfreuten mit ihrem Anblick. Es war Nacht und wir konnten uns von der Umgebung noch kein richtiges Bild machen, so beschlossen wir ins Haus zu gehen. Schön warm durch den vom Erwin eingebauten Schwedenofen mit „Chaust“ nahmen wir Platz bei Kaffee und selbstgebackenem Gugelhopf. Land Rover Modelle und Fotos so wo wie liebevoll, selbst gemachte Gegenstände zieren das freundliche Ambiente. Erwin als Multitasking Unternehmer verkaufte vor 12 Jahren in der Schweiz alles, Sybille trennte sich von Ihren Coiffeursalon um mit Ihrer Tochter Ramona hier in Gythio im Mani, südlichen Peloponnes auszuwandern. Diese interessante und liebenswerte Familie lebt nun völlig integriert, der griechischen Sprache mächtig auf PIGADA, mit Bernhardinerhündin Trixxy, die habt Ihr ja schon Eingangs kennen gelernt. Pluto und Mani sind die zwei weiteren Hunde vier Esel, Stromboli, Peppino, den alten Mann und ??? drei Pferde, dessen Namen wir nicht mehr wissen, kommen dazu. Natürlich möchten wir den Kater Frapée und die Gans Obelix nicht vergessen. Zwei Wohnwagen, welche sie vermieten, stehen auch auf dem Gelände. Zudem bewirtschaften die Beiden Olivenbäume und der Erwin hat 150 Bienenkisten.

Dienstag: Wir verabredeten uns um mit Erwin und Sybille das Ganze bei Tag zu sehen, danach fuhren wir mit Sir Black Jack eine wunderbare Runde auf schönen ausgewaschenen Schotterstrassen in den angrenzenden Hügeln um Nico, Sohn eines Schafhirten, den Freund von der Ramona abzuholen, um anschliessend die Ramona von der Schule abzuholen, ein schöner abwechslungsreicher Tag ging so zu Ende.


Tag 31. / Dienstag 05.03.2013: Wir verabredeten uns um mit Erwin und Sybille das Ganze bei Tag zu sehen, danach fuhren wir mit Sir Black Jack eine wunderbare Runde auf schönen ausgewaschenen Schotterstrassen in den angrenzenden Hügeln um Nico, Sohn eines Schafhirten, den Freund von der Ramona abzuholen, um anschliessend die Ramona von der Schule abzuholen, ein schöner abwechslungsreicher Tag ging so zu Ende.


Tag 32 – 34 / Donnerstag – Samstag: Die drei Tage standen im Zeichen von Seele baumeln lassen, gutes Essen, guter Wein geniessen. Wir besuchten mit Walter und Elfriede unsere griechischen Schweizerfreunde Erwin, Sybille und Ramona. Unendlicher Gesprächstoff und viele Gemeinsamkeiten und Interessen fanden sich zwischen unseren Reisebekanntschaften aus Österreich und Schweiz/Griechenland. So möchte zum Beispiel Erwin aus Walters Cruisy einen rechten Offroader machen, was unseren Freund Walter doch etwas durchschüttelte! Seine Cruisy ein echter Offroader, wo führt das hin? Da gibt es, neben der gemeinsamen Liebe zu Honig und Olivenöl, noch eine Gemeinsamkeit, die Musik. Dass Walter ein ausgezeichneter Musiker auf Gitarre und Akkordeon ist haben wir bereits erwähnt. Nun kommt dazu, dass Erwin früher Rock- und Bluesmusik als Schlagzeuger, nennt er ein sehr ausgefallenes Waschbrett sein eigen, und seine grosse Bluesharp, von welchen er eine ganze Sammlung hat, lässt den Erwin in andere Sphären abdriften. So haben wir am Freitagabend verabredet um vor dem Kaminfeuer des Campingaufenthaltsraumes zu musizieren, nachdem wir bereits am Nachmittag an der Sonne einige Gassenhauer gemeinsam zum Besten gaben. Es war ein wunderbarer Abend vor dem Kamin bei Bier und Blues. Es kam ein Hauch von Mississippi Grove auf. Müde und sicher einen weiteren erfüllten Tag erlebt zu haben verabschiedeten wir und auf ein „Calinichta“.


Am Sonntag werden wir in Richtung Athen weiterziehen, wird nach so vielen schönen gemeinsamen Erlebnissen nicht einfach sein.

Ich schweife mit meinen Gedanken zu Aussagen, welche ich gehört habe, es wird Dir langweilig werden als Rentner! Vielmehr stelle ich mir heute die Frage woher habe ich früher die Zeit hergenommen um zur Arbeit zu gehen? Hätte heute kaum mehr Zeit dafür.

 

 

Vorschau auf die Honigbienen und Olivenbäume, von Erwin und Sybille, so wie Honig und Olivenöl kaufen wird im Ansatz im nächsten Update folgen, auch der Reiterhof von Ramona werden wir zu dokumentieren versuchen.

 


Der Peloponnes

Reiseziele im Peloponnes
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StepMap Reiseziele im Peloponnes




Tag 35 / Sonntag 10.03.2013: Am Sonntagmorgen war es so weit, wir trennten uns, nach über einem Monat, doch etwas schweren Herzens von Gythio und von unserem in der Zwischenzeit sehr lieb gewonnen menschlichen Umfeld und vom Manifinger, vom Peloponnes. Die Fahrt führte über Sparti dem Parnongebirge, der Region wo wir so schöne Ausfahrten gemacht hatten, über Tripoli nach Korinth. Korinth berühmt durch seinen Kanal. Danach ging es der Küste nach zur Hauptstadt Athen. Plangemäss steuerten wir dem Athener Stadtcamping, CAMPING ATHENA an, unsere Bleibe für die drei nächsten Nächte.

Etappe 260 Km

 

Korinth


Tag 36 – 37 / Montag – Dienstag 11. – 12.03.2013: Sir Black Jack durfte sich 2 Tage ausruhen, denn wie im Campingführer beschrieben, kann Athen vom Camp aus locker mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bus, Tram, U-Bahn besucht werden. Für 5.20 € pro Person konnten wir zwei Tage alle Athener ÖV benutzen, da wäre es vermessen und blöd mit dem eigenen Auto in den verstopften Strassen rumzufahren und sich mit Parkplatzsuche zu ärgern!

Am Montag nahmen wir uns die Athener Altstadt Monastiraki und dessen Markt, Geschäften und Restaurants so wie die Akropolis, Dionysus Theatre, Ancien Agora, Temple of Hephaestus, Roman Forum usw. vor. Beeindruckend diese zum Teil doch sehr in Mitleidenschaft gezogenen alten Griechischen Kulturgüter zu besuchen. Wir versuchten uns vorzustellen wie zu dieser Zeit in diesem unschätzbaren Kulturreichtum gelebt wurde. Danach kehrten wir etwas in die Moderne von Athenzurück, der grossen Einkaufsstrasse Stadiou und El. Venicelou mit den edlen Markennamen. Die Stadiou und El. Venicelou ist jedoch aus unserer Sicht etwas von der Eurokrise gezeichnet, viel geschlossene Geschäfte. Danach besuchten wir, was wir immer tun wenn ein Hard Rock Cafe in einer Stadt ist, das Hard Rock Cafe Athen.

Am Dienstag stand das Archäologische Nationalmuseum auf dem Programm. Danach fuhren wir mit der Métro zum Hafen von Pireues. Dann zog es uns wieder nach Monastiraki wo wir uns in einem schönen typischen Restaurant dem griechischen Essen widmeten. Eigentlich schade, dass wir nun wo wir Busse und Métro im Griff haben, Athen verlassen.

 

Athen


Tag 38 / Mittwoch 13.03.2013: Unser nächstes Ziel Vergina, wir bekamen den Tipp von unsern englischen Nachbarn (dem Opernsänger) unbedingt die Grabstätten in Vergina zu besuchen. Die Fahrt führte uns zuerst ins morgendliche Verkehrschaos der Stadt Athen und dann nordwärts in Richtung Thessaloniki. Eine relativ karge und dünn besiedelte Gegend von Griechenland. Viel Brachland und verglichen mit Kalamata und dem Mani- oder Lakonienfinger keine Oliven, Orangen und Zitronen. Wir kamen am frühen Abend in Vergina an, orientierten uns für die morgige Besichtigung der Grabstätten von Philipp II, Vater von Alexander dem Grossen. Campten auf dem Gemeindeparkplatz und kochten gemütlich unser Nachtessen und gingen anschliessend auf einen kleinen Spaziergang ins Dorf um dort ein Kaffe und einen Absacker zu nehmen.

Etappe: 475 Km

 

Vergina


Die Königlichen Gräber von Vergina.

Der Goldene Larnax
Der Goldene Larnax

Tag 39 / Donnerstag 14.03.2013: Um 08:15 Uhr traten wir in die Grabstätten von Philipp dem II. (Vater von Alexander der Grosse) Eine enorme Menge an über 2000 Jahre alten griechischer Kulturgüter. Gold, Marmor, Elfenbein, Bronce und Tonwaren bis zum abwinken. Wir waren überwältigt von dieser Kulturstätte. Link: Vergina königliche Gräber. Diesen Ort darfst Du nicht verpassen wenn Du in der Nähe bist. Kleines Detail, wir konnten nach dem Aufstehen vor dem Wohnwagen frühstücken, kaum fertig damit begann es zu regnen. Der Regen war ab diesem Zeitpunkt unser treuer Begleiter. Wir fuhren westwärts durchs bergige Makedonien, mit dem Ziel Mazedonien im Norden zu erreichen. Na ja Mazedonien, vielleicht hat das Grau im Grau des Tages auch nicht viel Besseres dazu beigetragenen, hat uns beide nicht vom Sockel gerissen. Wir konnten der in weiten Teilen enorm vermüllten Umgebung nicht viel abgewinnen. Auf jeden Fall es regnete immer stärker und erreichte über weite Strecken sintflutartige Ausmasse an. Wir fuhren und fuhren und erreichten die Grenze zum Kosovo. Zollformalitäten und das abschliessen einer Kosovarischen Versicherung für Sir Black Jack und Wohnwagen waren von Nöten. 50€ (30 für den Ländy und 20 für den Wohnwagen) leichter und mit neuen glänzenden Versicherungspapieren, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Warum alle anderen umliegenden Länder mit unserer grünen Versicherungskarte abgedeckt sind und der Kosovo nicht, versuchten wir erst gar nicht zu erruieren. Der Regen wurde nicht weniger, ganz im Gegenteil. Der Kosovarische Zöllner der sich etwas in unseren Anhängerzug verliebt hatte bat uns sorgfältig runter zu fahren. Es habe zahlreiche Steinschläge und Schlammlawinen gegeben auf dem Weg in Richtung Pristina. Dem war so! Kleinere und bis zu tonnenschweren Felsbrocken gelöst durch die heftigen Regenfälle lagen auf der Strasse. Wir mussten zum Teil die Räumarbeiten der schweren Räumungstraxen abwarten um weiterfahren zu können. Wir waren zum Glück mit Sir Black Jack und dem Offroadhänger gut gerüstet für diese garstigen Verhältnisse. Unten angekommen, es war in der Zwischenzeit bereits Nacht geworden, und ziemlich auf den Felgen, beschlossen wir, uns nicht mehr mit Aufsuchen eines Standplatzes herumzuschlagen und steuerten, in der Nähe von Kacavik, ein Hotel an. Zimmerbezug, kurze Dusche und ab zum Nachtessen, und nicht zu wenig Rotwein rundeten unseren erlebnisreichen Tag ab. Einen zusätzlichen Schluck Rotwein nahmen wir um das Überschreiten der 5000 Km unserer Balkanreise zu zelebrieren. Danach beschlossen wir ins Bett zu gehen, im Badezimmer bemerkten wir, dass rund die Hälfte des Wassers vom Brünneli zurück auf den Badzimmerboden floss. So betraten wir das Badezimmer nur noch mit den Adiletten um nicht nasse Füsse zu bekommen. Geschlafen haben wir wunderbar.

Etappe: 414 Km

 


Tag 40 / Freitag 15.03.2013: Als ich am Morgen zum Fenster hinaussah, glaubte ich zuerst mich tritt ein Pferd! Es war weiss es hatte geschneit. Alles Reiben in den Augen nützte nichts, der Anblick blieb derselbe. Kurzes Frühstück und dann nahmen wir die nächste Etappe, welche uns vom Kosovo über das nördliche Albanien nach Montenegro bringen sollte, in Angriff. Die herrschenden Minustemperaturen bildeten an Wohnwagen und Ländy einen Eispanzer, für uns nach der Wärme der vorangehenden Tage ganz fremd. Was soll’s wir führen dann hinauf auf einen kleinen Pass, kurz vor der Passhöhe ein ziemliches Chaos auf der Strasse Lastwagen und Lieferwagen standen quer und konnten nicht mehr weiter, eine festgefahren Eisschicht hatte sich gebildet und verwandelte die Strasse zu einer Eisbahn. Wir beschlossen mit unserem Fahrzeug zu fahren, Geländegänge rein um in jedem Fall drehende Räder zu haben krakselten wir bis zur Passhöhe. Und für die drauffolgende Abfahrt erwiesen sich die Geländegänge als die einzig wahre Lösung um das schwere Gefährt mit Anhänger auf der Strasse zu behalten. Mit jedem Meter wurde der Schnee auf der Strasse weniger und der Regen liess auch nach. Wir erreichten die Albanische Grenze. Zollformalitäten werden für uns allmählich zur Routine, die Rita weiss mit der Zeit welche Dokumente der Reihe nach verlangt werden und hält diese griffbereit. Die Fahrt durch das nördliche Albanien versetzte uns ins Staunen. Wir erwarteten Strassen mit mehr Löchern als Asphalt, doch oh staun! Auf dieser Westwärts-Fahrt, mit Ausnahmen, zum Teil seidenfeinen Alphalt. Der Kosovo und Mazedonien waren da ganz anders. Wir haben uns unbewusst etwas in unserer ursprünglichen Routenwahl durch Albanien etwas vertan und sind ein wenig südlicher gefahren als vorgesehen. Das nördliche bergige Albanien ist sehr schön und hat uns angenehm überrascht. Viel weniger vermüllt als Mazedonien und der Kosovo. Je weiter wir ins Tal kamen, wurde uns bewusst, dass die gestrige Tiefdrucklage tiefe Spuren hinterlassen hat. Ueber weite Gebiete stand das Land unter Wasser. Die kleinsten, üblich fast trockenen Bäche und Flüsse brachten eine schon fast dickflüssige Sauce herunter. Hunderte von Heimetli sind in den letzen 24 Stunden vollgelaufen. So fragen wir uns logischerweise auch warum bauten diese Leute Häuser in diesem überflutbaren Delta? Unser rollendes Zuhause war dieser Problematik nicht unterworfen. Unser Zug, der Eispanzer war Geschichte, war einzig durch die unzähligen Schlammlöcher von vorne bis hinten verschlammt. So taten wir was wir immer in solchen Situationen tun! Wir suchten eine Hochdruckwaschanlage. In der Zwischenzeit war es wieder Zeit uns den Zollformalitäten anzunehmen, die Ausreise aus Albanien und Einreise nach Montenegro stand an! Angekommen in Ulcinj, gemäss ADAC Campingführer sollte der Camping Tropicana Beach ganzjährig offen sein, was die Monteneger nicht sehr ernst nehmen, er war geschlossen. Wir fuhren dann 45 Km nordwärts weiter zum Autocamp Masila in Biljarica. Auch dieser ganzjährig offen aber im Moment in Revision, wir durften uns aber zum Nulltarif trotzdem dort niederlassen.

Etappe: 391 Km

 


Tag 41 / Samstag 16.03.2013: Nach einer stürmischen Nacht, kalt und starken Windböen, fuhren wir, bei traumhaftem Sonnenschein, auf der Montenegrischen Küste nordwärts. Der Küste nach in Montenegro wunderschöne Strände und gut unterhaltene Häuser. Eine Küste zum Ferien verbringen. Doch auch hier hatte das enorme Sturmtief seine Spuren hinterlassen überall aus dem Berg schossen Unmengen von Wasser raus. Felsstürze, Land unter und Umleitungen auch hier auf dem Programm. Wer in diesen Tagen zu den Besitzern von schweren Baumaschinen gehörte konnte sicher gutes Geld verdienen. Von den vier uns vorher unbekannten Ländern: Mazedonien, Kosovo, Albanien und Montenegro hat uns Montenegro am besten gefallen. Die Fahrt führte uns allmählich zur Kroatischen Grenze. Wir sind von den vielen Grenzüberschreitungen zu einem gut eingespielten Team geworden, Rita reicht alle geforderten Dokumente, und ich beantworte die löchernden Fragen: wohin woher warum und überhaupt. Oberhalb Dubrovnik wieder ein Grenzübergang, Bosnien Herzegowina hat ein ganz kurzes Stück Zugang zur Adria, sie haben sozusagen einen Flecken Land an der Adria gekauft. Danach überquerten wir wieder die Grenze nach Kroatien. Zeit die Dokumente etwas besser zu versorgen, da wir diese nun bis Slowenien nicht mehr brauchen. Übernachtet haben wir in Omis direkt 10 Meter von Strand weg. Der eiskalte Nordwind hat sich abgeschwächt aber leider noch nicht ganz nachgelassen. Wir beschlossen nach Omis zu fahren um zu essen. Es war ein ziemliche Übung etwas zu finden, den in Kroatien ist es alles andere als Hochsaison. Wir wurden letztendlich fündig und haben uns, in den engen Gässchen der Altstadt von Omis, eine traumhafte Fischpatte reingezogen.


Tag 42 / Sonntag 17.03.2013: Hatte vergessen zu erwähnen, dass ergiebige Niederschläge auch in Omis das halbe Camp unter Wasser setzten. Die Zu- und Wegfahrt führte durch eine 30 Meter lange und 20 – 30cm tiefe Lache. Am Morgen, nachdem wir wunderbar geschlafen hatten, staunten wir nicht schlecht alle kleineren Lachen waren zugefroren, genau das was wir hier unten suchten, deshalb sind wir in den tiefen Süden gefahren. Na ja, nach dem Frühstück fuhren wir wieder nordwärts alles der Küste nach, durch Split an der Land Rover Garage vorbei, wo letztes Jahr unser Sir Black Jack in nicht wirklich guter Behandlung war, das arme Schwein. Nun aber können wir sagen, dass unser Ländy wie ein Uhrwerk läuft, und ich klopfe ihm auch täglich aufs Lenkrad und Kotflügel um meinen Dank Ausdruck zu verleihen, er leistet mit dem 1.7 Tonnen Hänger Schwerarbeit. Auch heute konnten wir uns an der Schönheit der Kroatischen Küste fast nicht satt sehen, ein Segen die Schönheit dieses Landes. Wir wollen, uns und Black Jack etwas Ruhe geben und haben uns in Simuni auf der Insel Pag für zwei bis drei Nächte niedergelassen.


Wir haben in Simuni Kroatien den Christopher und die Laura kennengelernt.
Wir haben in Simuni Kroatien den Christopher und die Laura kennengelernt.

Tag 43 / Montag 18.03.2013: Nach dem einfachen Nachtessen in einem kleinen einheimischen Lokal im Dörfchen Simuni, fuhren wir zurück zum Wohnwagen, trotz der ziemlich stürmischen Nacht mit starken Fallböen welche den Wohnwagen ordentlich schüttelten, haben wir super geschlafen. Nichts ist weggeflogen und das Vordach ist noch dran, also alles im grünen Bereich. Wir gingen zum kleinen Aufenthaltsraum mit WC und Dusche der eigens für die wenigen Camper offen ist um zu duschen.

 

An dieser Stelle eine kleine Geschichte: Wir blenden zurück nach Gythio zu Walter und Elfriede! Eines Morgens kommt Elfriede und sagt zu uns, schau mal das Buch haben wir von unserer Tochter bekommen und schon drei Mal gelesen. Wahnsinnig interessant geschrieben von einem Typen der acht Jahre mit dem Ländy um die Welt gefahren ist. Ich leihe Dir das Buch aus, das wird Dich interessieren. Das Buch heisst „Hinter dem Horizont links“ von Christopher Many. Facebook Hinter dem Horizont Links Ich habe das sehr interessante Buch bis zur Hälfte gelesen und dann reisten wir ab und ich gab der Elfriede das Buch zurück, um es dann in der Schweiz zu kaufen damit ich es fertig lesen kann.

 

Zwei Personen sitzen im kleinen Raum, die gleichen zwei die gestern bei unserer Ankunft an der Wärme sassen und im Internet surften. Wir kommen mit den Beiden ins Gespräch. Sie sagt mir ja Christopher habe auch einen Ländy, ich dreh mich um schaue den Typen genauer an und sagte du bist Christopher Many und dein Ländy heisst Mathilda, Christopher bejahte meine Aussage. Was für ein wahnsinniger Zufall, genau eine Woche vorher gebe ich das interessante Buch der Elfriede zurück und nun stehe beim Autor. Wie ist doch die Welt klein. In der Zwischenzeit haben wir uns mit den Beiden unterhalten, sie Laura Italienerin schon in jungen Jahren mit der Familie nach Sydney Australien ausgewandert und er Christopher Many ein Weltenbummler und grossartiger Erzähler. Die Beiden sind mit dem Motorrad unterwegs. Vor 5 Monaten in München weggefahren über Österreich, Lichtenstein, Schweiz, Italien, Slowenien und nun in Kroatien auf dem Weg, über Teile der Seidenstrasse Kasachstan, China, nach Australien. Sie geben sich 2 – 3 Jahre Zeit. Ich kann euch empfehlen kauft das Buch Hinter dem Horizon Links.

Beim Apero im Wohnwagen mit Laura und Christopher

Laura und Christopher in Kroatien, auf dem Weg nach Australien mit Zelt, Puck und Pixie. Unser Respekt für diese verrückte Idee.


Die Kroatische Küste ein Traum.
Die Kroatische Küste ein Traum.

Tag 44 – 47 / Dienstag – Freitag 19. – 22.03.2013: In der Nacht auf Dienstag beruhigte sich das Wetter, Wind und Regen liessen nach und am Morgen beim aufstehen war das Vorzelt trocken und wir machten uns nach dem Frühstück an die Arbeit, Vorzelt abbauen und Wohnwagen fahrbereit machen, anhängen und los ging’s. Wir haben uns entschlossen einen Tag früher als ursprünglich gedacht nach Italien, genauer gesagt nach La Gozzolina in der Nähe von Desenzano zu den Verwandten der Rita zu fahren. So hatten wir, es war eine Wohltat nach dem Wind und Regen des Montages, wunderbares Wetter um die verkehrslose kroatische Küste hinauf zu fahren. Man kann es nicht genug erwähnen die kroatische Adriaküste ist ein Traum. Eine ziemlich lange Etappe lag vor uns, so dass wir uns nicht gross aufhielten, stattdessen genossen wir die Küste und die Autofreie Küstenstrasse aus den bequemen Scheelmann Sportsitzen von Sir Black Jack. An dieser Stelle sei doch mal erwähnt dass Black Jack seine Schwerarbeit mit dem 1.7 Tonnen Anhänger mit Bravour meistert, danke Sir. In der Nähe von Rijeka angekommen wurde das Verkehrsaufkommen grösser und wir nahmen die Rampen in Richtung Slowenischer Grenze in Angriff, zum 12. Grenzübertritt dieser Reise. Weiter ging es durch ein kurzes Stück Slowenien in Richtung Trieste und Venezia um dann nordwärts zum Gardasee zu gelangen. So gegen 20:00 Uhr kamen wir gerade richtig um uns bei Lucia (Cousine von Rita) und Beppi in La Gozzolina an einen gut bestückten italienischen Tisch zu setzten. Wir wussten, dass uns die nächsten zwei Tage sehr viel herzliche Italianita, sprich gemütliche, familiäre Tischrunden erwarten. Es ist jedes Mal wieder eine Besonderheit, und gehört als Vorabschluss jeder Reise, wenn wir aus dieser Richtung kommen. 650 Km war die heutige Etappe.

 

Mittwoch, das Wetter stand leider wieder auf Regen, stand im Zeichen von lädele (Decatlon, Sportkleider für die Islandreise usw.) weitere Verwandte, Onkel und Tanten besuchen so das Übliche. Am Abend Spagetti allo Scolio bei Anna und Luca, ein weiterer kulinarischer und familiärer Höhenflug.

 

Donnerstag, Am Morgen machten wir unsere letzten Besorgungen. Nach Mittagessen und Siesta führen wir mit Beppi und Lucia nach Valeggio sul Mincio um dann am Abend, mit Freunden und Verwanden, in einem Agritourismo die gut bürgerliche italienische Cucina zu geniessen.

 

Freitag, war es wieder an der Zeit den Anhänger anzuhängen und die letzte knapp 500 Km lange Etappe über Milano, Chiasso, Gotthard, Luzern nach Bern unter die Räder zu nehmen. Zu Hause angekommen, es ist jedes Mal eine Freude, unsere lieben NachPärlis stellten Blumen auf den Tisch und der Boiler war angeworfen, und die Einladung zu einem Willkommens-Fondue war perfekt, danke Martina, Res, Anna und Michi.

 

Kroatische Küste für uns immer ein besonderer Leckerbissen

Borghetto, Valeggio sul Mincio und Castellaro


Es war eine wunderbare Reise, vielleicht wegen den vielen Wetterkapriolen.


Die Reise in Zahlen:

Wir reisten der Reihe nach durch die folgenden Länder:

  • Schweiz
  • Italien
  • Albanien
  • Griechenland
  • Mazedonien
  • Kosovo
  • Albanien
  • Montenegro
  • Kroatien
  • Bosnien Herzegowina
  • Kroatien
  • Slowenien
  • Italien
  • Schweiz

13 Grenzübergänge.

Mit vielen speziellen Erreignissen!

Gesamte Reise 7'700 Km.


Folge dem Link zur Seite von Erwin, Sybille und Ramona.

 

Herzlich Willkommen auf Pigada!

Sechs Kilometer vom Hafenstädtchen Gythio und fünf Minuten vom Sandstrand finden Sie unsere kleine Pferde - Ranch.

 

PICADAOASE

 



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