Slowride, Day by Day!

Reiseländer: Schweiz, Frankreich, Andorra, Spanien.

Slowride, schliesst Dino in Action nicht aus!


Motto dieser Reise:

 

"Wir haben viele Leute in Europa getroffen, wir sind sogar uns selbst begegnet.“

James Baldwin


Slowride Symbol, ganz gross!
Slowride Symbol, ganz gross!

Wir haben uns in ruhigen Momenten anlässlich unserer Reisen  des öftern gefragt, was haben wir von dieser Welt noch nicht gesehen? Und da mussten wir sagen, ja sehr viel von dieser Erdkugel haben wir nicht gesehen, wir haben auch in Europa, so wie in unserer kleinen Schweiz noch so viele weisse Flecken auf der Landkarte. Macht es Sinn, fragten wir uns, weiss was für exotische-, politisch unstabile-, oder weit entfernte Destinationen anzureisen wenn es vor der Haustüre noch so viel Schönes und Interessantes zu bereisen und zu entdecken gibt?

Das macht in vielerlei Hinsichten Sinn wie wir zu sagen pflegen, sich "rund ums Haus" zu bewegen. Und zwar aus soziologischen- ökologischen- ökonomischen Gründen, oder sich ganz einfach altersgerechter (Slowride), ruhiger zu bewegen. Stillstand kommt für uns immer noch nicht in Frage solange es uns nicht gesundheitlich auferlegt wird!

 


Am 16.2.2020 beschlossen wir, künftig anlässlich unserer Reisen eine persönliche Aballsammel-Aktion zu starten. Unser kleiner täglicher Beitrag zur Säuberung unser schönen Umwelt, Klick Button.


 

AUS AKTUELLEM ANLASS: Unterwegs stets ein wachsames, jedoch keineswegs hysterisches Auge auf die Entwicklung in Sachen "Coronavirus COVID-19", das ist mit Sicherheit nicht falsch, CORONA diesmal nicht nur in der Flasche. (siehe unten stehenden Link)

 

Verfolgen, sehr Ernst nehmen, richtig handeln aber nicht in eine Hysterie verfallen!


Slowride Day by Day Planungskarte

Reisetagebuch

Woche 10+11 Reisetag 1-10 / von 6.3. bis 15.3.

Es wurde Zeit den Dino aus dem Winterschlaf zu holen
Es wurde Zeit den Dino aus dem Winterschlaf zu holen

Reisetag 1 / 6.3.2020 Ja wir freuten uns nach doch ziemlich langer Reiseabstinenz unseren Slowride in Angriff zu nehmen. Bereits vor 8:00 Uhr waren wir on the Road in Richtung Genf, ursprünglicher Plan sah vor, über Saignelégier im Jura die Schweiz zu verlassen, jedoch die Wetteraussichten waren in Süd/Westlicher Richtung besser als diese in Nordwestlicher, deshalb über Genf! Slowride heisst zwecks Entschleunigung auf den Landstrassen statt auf den Autobahnen zu fahren! Eine angemessene Mittagspause mit Siesta gehört da auch dazu. Unsere Wahl war ein winziger See mit einem kleinen Hafen (Les Mures).

 

Unseren Spot für die Nacht haben wir in Vienne FR gefunden (N 45.533442° O 4.869068°). Das Wetter haut einem nicht vom Hocker, hat also noch Verbesserungspotenzial. Und natürlich haben wir unsere je 5 Müllteile aufgehoben und richtig entsorgt.

 

On the Road again.
On the Road again.

Reisetag 2 / 7.3.2020: Nacht äusserst ruhig, der Niederschlag in der Nacht hielt sich in engen Grenzen. Wir hatten es nicht eilig am Morgen wegzukommen. Wie auch gestern hatten wir erneut sehr schöne zum Teil enge Stassen mir sehr wenig Verkehr, ein Genuss sich so vorwärts zu bewegen! Unter anderem fuhren wir über den Col de la République und fanden prompt schneebedeckte Stassen auf 1’150 m ü.M. vor. 

Angekommen in Saint Etienne ging es in Richtung Süden über schöne Hochebenen auf 1’200 m. ü.M., wo ein strammer Wind mit Temperaturen um die 2°C blies. Wir beschlossen unser Nachtlager nicht wie angedacht im Haut Plateau d’Aubrac, sondern im tiefer gelegenen Saint Eminie in den Georges du Tarn aufzuschlagen. Daily Garbage Action erfüllt altersgerechte Siesta auch dabei!

Reisetag 3 / 8.3.2020: Ein trockene aber bitterkalte Nacht mit Temperaturen um den Gefrierpunkt erwarteten uns hier in den Georges du Tarn, so weit im Süden auf rund 400 müM., nicht. Dies is ja auch kein Problem, denn wir sind mit unserem Dino hervorragend ausgerüstet. Frühstück, Auto fahrbereit stellen und dann ging es bereits los auf die fehlenden gut 200 Km bis zu unserem Treffpunkt in Cap D’Agde mit meinem Bruder Pascal der mit einem Kollegen, dem Mani, für 14 Tage Umbauarbeiten an Päscu’s Ferienwohnung in den Süden reiste.

Doch alles der Reihe nach. Die malerischen Sträßchen sind zu dieser Jahreszeit ein besonderes Vergnügen, denn der grosse Touristenstrom hat noch nicht eingesetzt, in den Gorges du Tarn liegen leichte Nebelschwaden und verleihen der Schlucht etwas mystisches, später lenkten wir unseren Dino weiter in die parallel verlaufende Gorges de la Jonte, was zum Geier machen wir hier? Diese Frage ist im wahrsten Sinne des Wortes, denn an den sonnenbeleuchteten runden Felstürmen jede Menge majestätische Geier in der Luft. Die anmutigen Flieger haben hier zu hunderten ihre Heimat gefunden und erspähen aus irren Höhen jedes Aas, man nennt sie dadurch die „Putzkolonne der Lüfte“. Das Ganze sehr schwierig auf Bild zu bannen, bleibt mehrheitlich im Kopf gespeichert! Weiter ging’s durch das szenische Gebiet des Nationalparks der Sevennen und weiter über in die endlosen Weingebiete des Languedoc Roussion nach Agde, resp. Cap D’Agde wo wir Pascal und Mani trafen. Nach einem Apéro im Hafen von Cap D’Agde fuhren wir zurück zu Päscu’s Wohnung wo wir gemeinsam das Nachtessen genossen.

Reisetag 4 / 9.3.2020: 8:00 Uhr rief Päscu zum Frühstück, danach kurze Aufgabenbesprechung und ab ging’s auf die Baustelle! Ein paar Möbel waren zu verschieben in eine rund 150 Meter weit entfernte Garagenbox. Zügelarbeiten sind nicht mehr so mein Ding, kaum hatten wir angefangen fingen bei mir die Rückenschmerzen an, diese kurierte ich mit einer ausgedehnten, wohltuenden Siesta. Am Abend fuhren wir zum Nachtessen ins Städtchen, schön und gut war’s.

 

 

Reisetag 5 / 10.3.2020: Heute war erneut ein Baustellentag auf der Agenda, einige altersgerechte Arbeiten durchgeführt so wie einen elektrischen Heizkörper (Wandmontage) angebracht so wie Montagewinkel montiert. Das Wetter heute nur noch schwach windig aber ziemlich bewölkt die Leistung der Solarpanele war heute kein Burner, es reichte jedoch um den Tagesverbrauch des Kühlschrankes abzudecken. Am Abend fuhren wir erneut in den Hafen von Cap D’Agde zum Apéro und Nachtessen, wir feierten unseren letzten gemeinsamen Abend in Cap bevor wir Morgen weiterziehen in Richtung Spanien.

Reisetag 6 / 11.3.2020: Ok, heute lief unsere geplante Zeit in Cap D’Agde ab, nach einem gemeinsamen Frühstück mit Päscu und Mani setzten wir uns mit dem Dino in Bewegung. Unsere Destination der Kleinstaat Andorra. Auch diese Fahrt war auf der malerischen Seite und führte uns zuerst durch endlose Weinberge im Roussion, Languedoc-Roussion das Weltweit grösste zusammenhängende Weingebiet. Später folgten Schluchten, Skigebiete und Bergmassive der Pyrenäen zwischen Limoux und Mont Louis um dann bei fabelhaften Temperaturen bis 27°C in Andorra, wo wir unser Nachtlager auf einem Camperstandplatz errichteten.

Reisetag 7 / 12.3.2020: Ein weiterer prächtiger Morgen, Temperaturen fielen auf ca. 10°C. Günstig eingekauft hatten wir bereits gestern nun schnell noch den Dino auffüllen, Normaldiesel 0.95 €/lt ist nicht so schlecht. Bald einmal passierten wir die Grenze nach Spanien, wie lange die noch offen sind weiss zur Zeit noch niemand, so der Tankwart. Der Tourismus ist im Touristenverwöhnten Andorra fast zum Erliegen gekommen. Strecke von Andorra nach Sort über einen sehr schönen fast unbefahrenen Pass auf 1’750 müM, anschliessend etwas oberhalb „La Pobla de Segur“ Mittagshalt, Menü „Gschnätzlets Minute“ an Rotweinsauce mit Pasta!

Entgegen unseren normalen Reisegepflogenheiten meiden wir zum aktuellen Zeitpunkt Restaurants mit vielen Gästen, „Social Distancing“. Danach nahmen wir eine weitere tolle Bergstrasse nach „El Pont del Suert“. So fanden wir nach einer kurzen Etappe von ca. 160 Km unseren Lagerplatz im „Vall de Boi“. Mal sehen wie sich Morgen das Wetter präsentiert in der Nacht werden Gewitter vorausgesagt, könnte eine Fahrt in den „Parc National de Aigüestortes i Estany de Sant Maurici“ vereiteln. Ein tolles Schlechtwetterprogramm könnten die „Calderes de Boi“ sein, wäre da nicht das Damoklesschwert des Coronavirus, haben keinen Bock auf grosse Menschansammlungen! Calderes de Boi im Guinnessbuch der Rekorde die grösste Terme der Welt!

Auf jeden Fall haben wir ein lauschiges Plätzchen am Fluss „La Noguera de Tor“

Im ersten Streckenteil vor „Sort“ haben haben wir an vielen Föhren Parasiten, resp. Cocons (Spinnweben)(siehe Bilder) angetroffen.

Reisetag 8 / 13.3.2020: Wir sind nun seit einer Woche on the Road, es ist Freitag der 13. und Rita hat eine ganz schlechte Nacht gehabt mit  heftigen Krämpfen im Unterbauch, eine durchaus blöde Sache, denn wir wissen nicht wirklich was es ist. Nun wir beschlossen trotzdem weiter zu fahren, und machten eine schöne Schleife über Castejon in den Pyrenäen, gute 100Km wurden es bis La Puebla de Castro zu einem offenen Campingplatz, denn wir hatten das Bedürfnis zu duschen! Doch hier folgte die nächste Hiobsbotschaft: Spanien wird aller Voraussicht nach unter anderen Corona-Massnahmen, auch alle Campingplätze  schliessen, dies so wie es aussieht ab Morgen! Also wir können mal sicher diese Nacht bleiben und dann sehen wir weiter!

Am Nachmittag liessen wir uns über die Onlinemedien betreffend Corona Pandemie berieseln. So haben uns die neuesten Massnahmenpakete von vier Bundesräte verkündet, zur Kenntnis genommen und waren ob der einschneidenden Massnahmen betroffen. Auch in Spanien laufen die Drähte heiss und Stand heute ist, die Region Madrid komplett abgeriegelt, aber die Verantwortlichen des Campingplatzes rechnen mit baldigen Massnahmen in der Provinz Aragon, wo wir uns aktuell befinden. 

Frühling in den Pyrenäen (Aragon)
Frühling in den Pyrenäen (Aragon)

Reisetag 9 / 14.3.2020: Die Nacht was gespenstig ruhig, die Spanier scheinen sich an die Empfehlungen der Regierung, möglichst zu Hause zu bleiben, zu halten! Rita hatte erneut und unvermindert neuerliche Schmerzschübe während der Nacht. Für uns war es nun klar, immer noch in relativer Reichweite von zu Hause, wir brechen unsere Reise ab.  In einem zuerst Südöstlichen weiten Bogen über Lleida, dann Nordöstlich über Manresa, Pertus nach Cap D’Agde. Gute 520Km in Spanien auf leeren Autobahnen, da wir voran kommen wollten verliessen wir unsere Slowride, resp. kleine Strassen fahren Philosophy. Am späteren Nachmittag waren wir, wer hätte vor ein paar Tagen an das gedacht, wieder bei Päscu und Mani in Cap. 

 

Wir begaben uns dann ins ziemlich belebte Zentrum am Hafen zum Apéro, später so gegen sieben Uhr begaben sich Päscu und Mani zu ihrer Einladung bei einem Handwerker Ehepaar, mittlerweile gute Freunde, welche in der Wohnung von Pascal einige Umbau- und Unterhaltsarbeiten gemacht hatten, zum Nachtessen. Rita, immer wieder zwischendurch von Schmerzen geplagt, und ich begaben uns in ein angesagtes Restaurant. Im Verlauf des Abends die Hiobsbotschaft, wir hatten mit den Wirtsleuten das Corona Thema bereits angesprochen, sie hatten soeben die Meldung erhalten dass sämtliche Restaurants, Bars so wie nicht lebenswichtige Geschäfte frankreichweit ab Mitternacht geschlossen werden müssen. Das auch wieder eine beengende, jedoch zu erwartende Massnahme, welche die Französische Regierung getroffen hat. Und als krönenden Abschluss dieser Problematik haben wir mitbekommen dass Spanien noch weitergehende Massnahmen ab sofort durchgesetzt hat nämlich AUSGANGSSPERRE ziemlich krass. In der Zwischenzeit waren Päscu und Mani wieder zu uns gestossen und wir traten wieder zu Fuss den Rückweg zu ihrer Wohnung an. Nach einem kurzen Schluck verzogen wir uns dann in den Dino.

Abendstimmung im Hafen von Cap D'Agde
Abendstimmung im Hafen von Cap D'Agde

Reisetag 10 / 15.3.2020: Der Rita geht es nach wie vor nicht besser, deshalb ziehen wir unseren Abbruchentscheid nun durch, damit wir Morgen Montag in der Schweiz etwas unternehmen bzw. Rita abklären kann. Auf dem schnellsten Weg nach Hause war die Devise! Das hatten offenbar, viele mehrheitlich braungebrannte Rentner mit Wohnmobilen, aus Deutschland, Holland, Italien, Schweden, die den Winter in Spanien verbrachten, auch vor. Viele offensichtlich auf der Flucht aus Spanien.

Wir haben die 660km mit nur kurzen Pausen durchgebrettert RECARO Sitze sei Dank.. Das Ganze hatte mit Slowride nichts mehr zu tun, wir konnten den Tempomat stresslos fast die ganze Zeit stehen lassen.

Es wird uns immer mehr bewusst, dass CORONA, in der nächsten Zeit unser Leben verändern und bestimmen wird. Die Hiobsbotschaften reissen nicht ab und der Massnahmenkatalog ändert und ergänzt resp. erweitert sich fast stündlich, verrückt was hier und jetzt abgeht und auf uns zukommt.

 

Fazit der des Slowride Day by Day ist durchwachsen, die sehr schönen Eindrücke und Kontakte der ersten paar Tage, waren leider überschattet von Rita’s gesundheitlichen Problemen. Es kann nicht entspannend und wie üblich toll sein, wenn da diese gesundheitliche Ungewissheit im Raum steht. Was bis Ende Mai geplant war fand nach 10 Reisetagen bereits ein abruptes Ende, so schade! Der Plan war, den Frühling in Spanien und Portugal zu geniessen um dann ungefähr Ende Mai wieder nach Hause zu kommen.

 

Die Kurzreise in Zahlen:

 

9 Übernachtungen

2’226 gefahrene Kilometer

Reisezeit im Dino 40:55 Stunden

64 Km/h Durchschnitt

 

 

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Das Tagebuch für Dich als PDF
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Ausschnitt aus unserm Abschluss-Newsletter.

"" Die Corona (COVID-19) Geschichte wie wir sie erlebt haben: Was für uns am Anfang der kurzen Reise kaum ein Thema war, ausser Menschenmengen meiden oder Hände waschen, wurde immer akuter, brennender. So verliessen wir nach dem Reiseabbruch Spanien einen Tag bevor die Ausgangssperre ausgerufen wurde! Die Fahrt aus den Pyrenäen bis zur Grenze nach Frankreich über Lleida auf fast leerer Autobahn, irgendwie gespenstig! Nachtessen am Abend in Cap D'Agde FR in einem Restaurant, als uns die Wirtsleute mitteilten, dass sie am selben Abend um Mitternacht ihr Restaurant auf unbestimmte Zeit schlissen müssen! Auf der weiteren Rückreise in die Schweiz auf den französischen Autobahnen A9 und A7 massenhaft braungebrannte Rentner mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen die aus ihren Winterquartieren in Spanien nach Deutschland, Holland, Schweden ... heimflüchten. Am Radio überschlugen sich die immer wieder neuen resp. verschärften Corona Hiobsbotschaften!
Wir sind seit Sonntagnachmittag 15.3. wieder zu Hause und müssen sagen, nach der neusten Entwicklung der Pandemie resp. den vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen vom Montag 16.3. froh sind wieder zu Hause. Wir gehören in unserem Alter zu einer Risikogruppe und werden wohl oder übel das Ding @Home aussitzen müssen! Besondere Situationen rufen nach besonderen Massnahmen ob es uns passt oder nicht! Wir haben Social Distancing, oder gute Hygiene bereits bevor die "Ausserodentliche Lage" vom Bund ausgerufen wurde, praktiziert. ""