Kuba vom 3.01. bis 1.02.2014 eine Rundreise in den Glanz vergangener Zeiten!

 

Unser Reisebericht basiert auf einer von uns individuell gestalteten Reise und auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen und entspricht unserer persönlichen Sichtweise und ist somit vielleicht nicht immer politisch korrekt. Eine Ohnmacht, einen Stillstand, ja sogar ein Rückschritt ist in Kuba leider omnipräsent. Wenn man die Entwicklung in Lateinamerika beobachtet und mit dem Leben auf Kuba vergleicht ist die Lage für die Kubaner mehr als bedenklich und traurig zugleich. Was natürlich nicht ausschliesst, dass wir eine super Zeit mit so vielen netten Leuten verbringen durften. Erfahre mehr in den folgenden Tagesberichten.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei all unseren Freunden und Bekannten, so wie bei uns unbekannten Newsletterabonenten bedanken für die vielen positiven Rückmeldung. Das macht uns Mut unsere Reiseerlebnisse weiter auf diese Weise mit euch zu teilen.

Schami und Rita

Rundreise 3'600 Km, im Uhrzeigersinn.

Kuba
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Kuba Reisebericht 3.1. - 1.2.2014

Hotel Santa Isabel
Hotel Santa Isabel

3.01.2014: Am Morgen sehr früh kommt der Wecker, wir haben beide nicht wirklich gut geschlafen, der Druck auf keinen Fall den Zug zum Flughafen zu verpassen, hat seine Spuren hinterlassen. Die letzten Sachen werden eingepackt einen letzten Post im Facebook und schon werden wir von Michi zum Bahnhof Bern gefahren, danke Michi, 4:21 Uhr pünktlich fährt der Zug nach Zürich Flughafen ab. Pünktlich der Abflug von ZH nach Paris, wo technische Probleme den ohnehin mit Wartezeit bestückte Weiterflug nach Havanna um mehr als 2 Stunden verlängert. Milde 22 Grad C und bewölkter Himmel nahm uns auf Kubanischem Boden in Empfang. Die nächste Geduldsprobe liess nicht lange auf sich warten, wir hatten das Vergnügen jedes einzelne Bandelement vom Gepäckband kennen zu lernen. Am Schluss alles in Butter, unsere Koffer sind wohlbehalten da. Nun einige Zollformalitäten und einige Pesos Convertible wechseln und zum Taxistand: Preis abmachen und ab nach „Habana Viecha“, im alten Havanna liegt unser Hotel Florida, offenbar vom Namen her nicht vom Embargo betroffen. Wir alle kennen das gute Gefühl jetzt noch ein Bier und nach über 24 Reisestunden ins Bett fallen! Zu unserer grossen Freude offenbarte uns die nette Chica an der Rezeption das Hotel sei überbucht, sie hätten von uns eine Reservation ab dem 6.1. So begann die Suche nach einer Alternative. Später wurden wir zu Fuss, in Begleitung vom Hotel Bellboy, unser Gepäck auf dem klassischen mit Messingbügeln bestückten Gepäckwagen über das Kopfsteinpflaster der engen Gassen von Habana Viecha, vorbei an Musikbars mit klassischer, fröhlicher kubanischen Musik zu unserm Alternativ ***** Hotel Santa Isabel wo wir zu unserer Freude aufgenommen wurden. Schnell das Gepäck aufs Zimmer und wieder runter, ein Bier und zwei Mojitos auf die Schnelle, um dann endlich nach 26 Std. auf den Beinen ins Bett zu fallen. Wenn einer eine Reise tut, dann hat er .....


Hotel Florida
Hotel Florida

4.01.2014: Unser erster Blick bei Tag auf La Habana, Wetter leicht bewölkt und bereits angenehm warm. Nach dem Frühstück stand uns ein erneuter Umzug bevor, so machten wir uns wohlweislich ohne Gepäck zu Fuss drei Blocks weiter erneut zum Hotel Florida. Oh Freude wir reihten uns ein unter Artgenossen, welche in den vorangehenden Tagen derselben Überbuchungstaktik des Hotel Florida unterlegen waren. Der vermeintlich einfache Umzug erwies sich als eine erneute Knacknuss.

Schliesslich wurde für uns eine Lösung gefunden in Form des Ambus Mundo Hotel, ein Steinwurf vom Standort unseres Gepäcks im Hotel Santa Isabel. Wir trafen den ganzen Tag Leidensgenossen an, welche im Hotel Florida gebucht hatten, sieht ganz nach einer bewussten Strategie aus.

Nach einem ersten Erkundungsgang im Habana Viecha hatten wir unser Highlight des Tages. Wir trafen uns mit Donna Ada, eine ältere sehr gebildete kubanische Dame, welcher wir ein Buch und einen Brief aus der Schweiz, von Marie Louise der Mutter unserer lieben Nachbarin Martina, euch allen bekannt aus dem Islandreiseteam 2, überbringen durften. Wir hatten bei einem kühlen Bier in der Hotellobby sofort ein angeregtes Gespräch über Architektur, Reisen, Embargo, Handschlag zwischen Obama und Raoul Castro usw. Zuletzt verabschiedeten wir uns, gegenseitig erfreut ob unserem Gespächsstoffs, von der Powerfrau Donna Ada welche aktiv an der Revolution im 1956 teilgenommen hatte, den Che Guevara persönlich kannte, interessant und beeindruckend, zugleich drehte sie sich bis zum Hotelausgang drei Mal um und machte uns mit breitem Lachen im Gesicht das Zeichen der Revolution, die geballte rechte Faust. Wir hoffen noch weiter derart interessante Personen kennen zu lernen. 

Am Abend machten wir nur kleine Sprünge, das tropische Gewitter verunmöglichte unseren Fussmarsch zu einem kleinen Restaurant, welches wir tagsüber ausgemacht hatten. So blieben wir im Hotel zum Essen und schlossen den Tag mit einer feinen Romeo e Julietta Zigarre ab.


5.01.2014: Es hatte über weite Teile der Nacht gegossen wie aus Kübeln, und am Morgen hatten wir so 1/2 cm Wasser auf dem Badezimmerboden, im 4. des 6-stöckigen etwas baufälligen alten Hauses Hotel Ambus Mundo, im Kolonialstil, in dem Ernest Hemingway, im Zimmer 511 einen Teil seiner Zeit auf Kuba verbrachte, sogar im Zimmer begannen sich kleine Wasserläufe unter den Betten zu bilden. Die Zimmermaid meinte, das Problem sei bekannt. In der Zwischenzeit erinnerten nur noch kleinere und grössere Pfützen auf den Strasse an die nächtlichen Regengüsse, es entwickelte sich ein herrlicher Tag. Wir beschlossen einen dieser offenen Busse zu benutzen um La Habana zu besichtigen. Ein gutes System, mit welchen man mit einem Day-Ticket auf zwei Rundkursen im 1/2-Stunden Takt so viel wie man will Aus- und Zusteigen kann. Von Habana Viecha über die verschiedenen Plätze und Denkmäler, Plaza Central, Plaza de la Revolution, Baya Habana, Miramar, Aquario National und und ... Mit wenigen löblichen Ausnahmen führte der Weg an alten und neueren Bauten vorbei, die allesamt den Glanz alter Zeiten nur noch erahnen liessen. Schade um die wunderbaren prunkvollen Bauwerke der Kolonialzeit, die mehr und mehr zerfallen. Was hingegen gepflegt wird sind die alten Autos, da kann man sich nicht satt sehen. Alte Chevrolets, Ford, Thunderbirds, Dodges, so wie alte MAC Trucks lassen unser Autoherz höher schlagen. Man sagt den kubanischen Mechanikern nach, Tugend der Not, sie seien Artisten welche aus nichts etwas zum laufen bringen. Viele dieser alten Autos wurden umgebaut und mit anderen Motoren, teils Dieselmotoren, bestückt. 

Einen erfüllten Tag schlossen wir im Cafe de Paris neben unserem Hotel mit schöner kubanischer Live-Musik, Mojito, einer feinen Cohiba Zigarre und Bucanero Bier ab.


Unsere erste Bleibe in Varadero.
Unsere erste Bleibe in Varadero.

6.01.2014: Der Tag konnte ja nicht ohne weitere Probleme beginnen, wenn schon der Flug verspätet war, die Hotelbuchung daneben ging, konnte die Übernahme des Mietautos nicht ohne Hürden ablaufen. Unendliche Gespräche und Transfer in ein anders Hotel, Hotel de Engleterra, usw. ermöglichten uns nach gut 3 Stunden Verspätung unseren KIA Picanto in Empfang zu nehmen, es versteht sich von selber, dass dieser noch bevor er endgültig abgegeben werden kann noch gewaschen und innen gereinigt werden musste.

Danach machten wir unsere ersten Fahrversuche auf den für unsere Begriffe sehr schlecht beschilderten kubanischen Strassen. Unser erstes Ziel die Ortschaft Varadero mit dem längsten Sandstrand von Kuba. Unterwegs wurden wir, in einer kleinen Gaststätte in einem kleinen Dorf, mit einer anderen Realität konfrontiert. Ich parkte das Auto um und Rita bestellte schon mal 2 Cerveza's und die Menükarte. Die haben aber Preise, sagt mir die Rita als ich zurückkam, so wandte ich mich an die Senora, die sofort sagte Moneda National, also den kubanischen Peso, was zur Folge hatte dass wir, ohne Punkte und Gabeln vergeben zu können, für umgerechnet keine 5 CHF beide gegessen haben, wobei das Teure die beiden Biere waren. Nach einer ruhigen Weiterfahrt mit dem einen oder anderen Weg erahnen, kamen wir in Varadero an. Varadero scheint im Moment ziemlich ausgebucht zu sein, denn wir hatten etwelche Mühe unser erstes „Casa Particular“, so heissen die Guest House in Kuba, zu finden. 

Ende gut alles gut fanden wir unsere erste private Bleibe, mit dem Growe und Bauweise der südamerikanischen Favelas, Bretterbudenstil mit Blechdach. Das Ganze schien uns sauber und soweit ok zu sein. Es gab sogar eine Klimaanlage mit zwei Optionen: entweder kühl haben und taub werden oder ruhig schlafen und warm haben, wir wählten die zweite Option. 

Otis Lift im Hotel Ambos Mundos (Havana) so um 1926 eingebaut


7.01.2014: Wir verbrachten trotz Sturm und Regen eine sehr gute Nacht. Der Wind und das kühle Wetter liess unser geplantes Playa Vorhaben platzen. So erkundeten wir mit unserem Mietauto die Halbinsel bis Playa las Calaveras im äussersten Spitz. Etwas schade, dass die ganze nördliche Seite mit dem Sandstrand auf der ganzen Länge mit All Inclusive Hotels überbaut ist. Am Abend wurde uns in der Casa Particular etwas weiter von unserer Bruchbude entfernt ein Nachtessen mit viel Liebe zum Detail serviert, wie Gott auf Kuba. Das Wetter scheint uns auch auf dieser Reise zu beschäftigen, die Schneestürme in den USA beeinflussen das Wetter in der Karibik. Wir haben am lokalen Fernsehen gesehen, dass weite Teile von Havanna und die ganze östliche Seite von Kuba mit rekordtiefen Temperaturen von 18 Grad C zu kämpfen haben. So beschlossen wir am Abend früher als vorgesehen zu fahren um in den nord-östlichen Teil von Kuba zu gelangen.


La Cucaracha
La Cucaracha

8.01.2014: Bereits früh Morgens hatte ich einen Kampf mit einer Cucaracha (Kakerlake) auf nächtlichem Streifzug, die Cucaracha hat gewonnen, ich wäre schon bald enttäuscht abgereist wenn wir in dieser Bruchbude keine Kakerlaken angetroffen hätten.

Nach dem Frühstück bei unseren inzwischen liebgewordenen Leuten von der guten Casa Particular die ja leider ausgebucht war, führte unser Weg in östlicher Richtung zuerst durch Cardenas wo weit mehr Pferdegespanne als Autos und Lastwagen unterwegs waren. Weite Strecken, insbesondere in den Ortschaften, waren mit dickem Schlamm und Wasserpfützen von den vergangenen Regenfällen überdeckt, so dass das einst weisse Auto nach kurzer Zeit wie nach drei Tagen Paris Dakar aussah. Wir müssen sagen,dass wir unseren Ländi sehr vermissen.

Die Wetterlage hat sich im Tagesverlauf sehr gebessert, so dass wir beschlossen unseren ursprünglichen Plan wieder aufzunehmen und steuerten die von Comandante Che Guevara befreiten Stadt Santa Clara an. Santa Clara zugleich die Grabstätte des am 14. Juni 1928 in Rosario Argentinien geborenen und am 9. Oktober 1967 in La Higuera Bolivien gefallenen, Ernesto Rafael Guevara del la Serna. 

Eine nette Unterkunft war schnell gefunden.

Der Elektrische Rasenmäher

Ein Musterbeispiel wie Kubaner aus nichts etwas machen. Entspricht wahrscheinlich nicht den neusten Sicherheitsnormen, aber er mäht.


Ernesto Che Guevara
Ernesto Che Guevara

09.01.2014: Heute bei strahlendem Wetter besuchten wir das Che Guevara Monument und das Mausoleum wo die sterblichen Überreste von Che und seinen gefallenen Weggefährten ruhen. Auch das „Monumento a la Toma del Tren Blindado“ mit dem Bulldozer und den als Museum umfunktionierten entgleisten Eisenbahnwagen von der legendären Kaperung des Munitions- und Waffenzuges der Batista-Armee im 1958. Die Ikone Che Guevara ist in Cuba allgegenwärtig. Eine tote Ikone ist natürlich in Krisenzeiten immer gut für Durchhalteparolen, so skandieren Schulkinder pflichtgemäss beim Morgenappell „Wir wollen werden wie Che“ was nicht anderes heisst als bescheiden, aufopfernd und revolutionär. 

Unser Plan in Santa Clara beinhaltete auch einen Besuch in der Fabrica del Tabaco, wo Habanos der Marken Montecristo und Romeo & Julietta gedreht werden. Jedoch die staatlichen Habano Fabriken des Landes bleiben wegen Winterferien bis zum 18. Januar geschlossen. So dass wir ohne Besichtigung der Zigarrenfabrikation trotzdem einige sehr schöne Cohibas, Montecristos und Romeo & Juliettas in der offenen offiziellen Habano Botega kaufen konnten. Es ist unerlässlich am Kubanischen Zoll bei der Ausreise die mitgeführten Zigarren mit offiziellen Echtheitszertifikaten vorweisen zu können. Mit Zigarren-Kopien hat schon manch einer bei der Ausreise Schwierigkeiten gehabt. Anbieter von Zigarren dubioser Herkunft gibt es in Kuba an allen Strassenecken.


Glanz vergangener Zeit
Glanz vergangener Zeit

10.01.2014: Heute verlassen wir Santa Clara mit der Absicht in die Cayos de la Harradura, Provinz Villa Clara zu fahren. Eine etwas spezielle aufgeschüttete Strasse in einer Inselgruppe. Ein touristisch stark erschlossenes Gebiet mit vielen All-Inclusive Hotels. Wir fuhren über die Mautstrasse 2 CUC pro Auto, bis zu einer Bungalows Siedlung in der wir uns vorstellen konnten ein paar Tage an der Playa zu verbringen. Angesichts der Diskrepanz zur kubanischen Wirklichkeit waren wir schon fast froh, dass die Bungalows alle ausgebucht waren, All-Inklusive ist für uns kein Thema, so dass wir uns wieder dem ursprünglichen Idee Kuba zu bereisen wenden konnten.

Unsere Fahrt führte uns an riesigen Bananen- und Früchteplantagen vorbei in einer sehr armen, mit sehr einfach gebauten Hütten in Richtung Cjego de Avila. Weiter fuhren wir an riesigen Zuckerrohrfeldern vorbei wo zur Zeit viel geerntet wird.

Unser Ziel für die Nacht wurde Camagüey eine kleine Stadt mit altem Kern. Die in unserem Reiseführer erwähnte Casa Particular, bereits ausgebucht. Schnell fand er uns eine gute Alternative und wir wurden von einem Fahrradkurier zur entsprechenden Adresse gelotst. Ein kleines Haus in einem netten Aussenquartier wurde unser Quartier für die Nacht.

Zu unserer Freude befanden wir uns bei einer grossen überaus gebildeten Familie. Die Mutter als Lehrerin, der Vater bei der Gemeinde im Unterhalt, der Sohn Historiker und die Schwiegertochter Dozentin an der Uni.

Schnell waren wir im sehr sauberen Zimmer eingerichtet. Während dem wir uns ein Bucanero (würziges kubanisches Bier genehmigten) stand die Mutter in der Küche und bereitete unser Nachtessen vor. Beim spontanen Einkaufen war die gesamte Nachbar- und Verwandtschaft beteiligt, geschäftiges Treiben war kurz aufgekommen, um uns die gewünschten Langusten servieren zu können. Wir sassen gemütlich im Garten in einem Schaukelstuhl,, als uns der Herr des Hauses rief wir sollen doch schnell kommen. Zuvor hatten wir ihm die Autoschlüssel gegeben damit er das Auto zu seinem Parkplatz fahren könne, was war geschehen: unser weisser KIA der vorher, oben erwähnt wie nach einer Paris Dakar Rally aussah, stand pickfein gewaschen und innen gereinigt auf der Strasse. Er meinte einfach „Servizio Compledo.“ 

Danach wurden wir zu Tisch gebeten, unser Essen wurde aufgefahren, je drei Langusten - Schwänze, in Wirklichkeit waren es Bärenkrebs - Schwänze, Reis, Süsskartoffeln und Salat, köstlich auf Hausfrauenart zubereitet.Nach dem Essen hatten wir unendliche Diskussionen über das Leben auf Kuba, über den Krieg gegen die spanischen Truppen, die Revolution, das Embargo, kubanische Löhne und dem Zusammenhalt ihrer Familie usw. Was wir auf spanisch nicht verstanden, übersetzte die gut englisch sprechende Schwiegertochter. Ein ausserordentlich interessanter Abend ging so kurz vor Mitternacht zu Ende. 


Kubanischer Früchtestand
Kubanischer Früchtestand

11.01.2014: Auf Grund einer Empfehlung unserer Gastgeber fuhren wir an die Nordküste nach Guardalavaca. Sie seien noch nie dort gewesen aber das solle ein netter kleiner Ort am Meer sein, sie hätten eine Adresse. Wir zogen in einem vierstöckigen Block im dritten ein, Sicht aufs Meer stimmt, jedoch aus einem guten Kilometer Entfernung. Es war wieder einer der Strände wo All-Inclusive Hotels den Strand säumen und dadurch mit Sicherheit Arbeitsplätze schafft, aber daneben jegliche Form von Bars und kleinen Restaurants daneben ersticken lässt. Vor Sonnenuntergang genehmigten wir uns ein Bad im Meer, zwischen den Hotels hindurch fanden wir einen Weg zum Strand. Nach erfolgloser Suche nach einem Restaurant in unserer Nähe fuhren wir aus dem Dorf und fanden ein kleines, feines Privat-Restaurant hinter einem kleinen Wohnhaus. Eine kleine Oase mit sehr netten und geschäftstüchtigen Leuten.


Strand fast für und alleine.
Strand fast für und alleine.

12.01.2014: Ein herrlicher Tag war angebrochen und wir beschlossen einen schönen Strandtag zu machen, wohin? Vieles ist durch All-Inclusive Hotels verbaut aber wir landeten einen sensationellen Wurf. Unweit über eine schlechte Schotterstrasse erreichbar fanden wir einen traumhaften fast leeren Strand. Baden und Sonne tanken pur. Die Sonne hat aber auf unserer Haut Spuren hinterlassen, uns war auf jeden Fall ziemlich warm.

Zurückgekommen in unserer Bleibe fanden wir neuen Nachbarn vor. Eine Gruppe von vier sympathischen Österreichischen Damen.

Bei einer feinen Zigarre und altem Havanna Club Ron genossen wir das bunte Treiben in unserem Wohnblock, unglaublich was so an einem Sonntag für Aktivitäten abgehen. In einer Nachbarwohnung wurde ein Fest mit Spanferkel und einer Riesentorte für eine Gruppe Touristen vom benachbarten All-Inclusive Hotel hergerichtet. Im untersten Stock spitzte ein alter Mann im Auftrag der taffen Hausherrin, die den alten Mann unaufhörlich mit lauten Bauanweisungen beschallte, pausenlos ein altes Ziergitter raus. Das Neue passte nicht und so musste bis zum Abwinken weiter gespitzt werden. Aus einem anderen Balkon erklang laute Musik um offenbar den Lärm der Party und das Hämmern des alten Mannes zu übertönen. Kurz gesagt überall im Hause der Teufel los! 

Am Abend machten wir uns auf den Weg in das tagsüber erkundete kleine abgelegene Privatrestaurant mit dem netten Namen „La Maison“. Eine einfach aber gute Küche mit frischen Zutaten in einem sehr sympathischen Ambiente mit freundlicher Bedienung rundete unseren Playa Tag ab.


Ochsenkarren ein sehr häufiges Transportmittel.
Ochsenkarren ein sehr häufiges Transportmittel.

13.01.2014: Um 6:45 Uhr fing der alte Mann im untersten Stock wieder an zu hämmern um das neue Ziergitter zu montieren, das natürlich wieder unter stetiger Berieselung der Hausherrin mit Bauanweisungen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, von Guardalavaca nach Banes, Mayari, Moa, Parque National Alejandro de Humboldt, nach Baracoa. Die Strassen wurden immer schlechter, wir fuhren an riesigen Bananen- und Zuckerrohrplantagen vorbei. Moa ist schwer gezeichnet und umweltgeschädigt von der dort ansässigen Nickelindustrie. Weiter führte unser Weg durch die karge Landschaft vom Parque National, die Strassen wurden noch einmal schlechter. Dann, je näher Baracao kam, drohte die Natur zu explodieren. Die Dichte an Palmen und anderem Baumbewuchs ist an Schönheit kaum zu übertreffen. Und so kamen wir zu unserer nächsten, von unseren Gastgebern von Camagüey empfohlenen Casa in Baracoa. Eine sehr schöne saubere gut gepflegte Behausung mit sehr netten Gastgebern. 


Kaktus um Guantanamo
Kaktus um Guantanamo

14.01.2014: Baracoa war vorerst unsere letzte Destination an der nördlichen Küste, wir fuhren über die Berge “Vindacto La Farola“ an die Südküste. Stark wechselnde Vegetation von Bananen und Zuckerrohr in fast erdrückendem Ausmass bis hin zu Föhrenartigen Nadelbäumen mit Farn in den Höhen prägten und säumten unsere fast Fahrzeugfreie Strasse, einzig die Bushäuschen entlang der Strecke mit wartenden und allerlei Kram, so wie Früchte verkaufenden Kubaner, waren unsere Weggefährten. Ausgetrocknete Flussläufe und mit Kakteen bewachsene karge Küstenregion begrüssten uns im Süden Kubas. Von Cajobabo über Yateritas nach Guantanamo. Oberhalb der fraglich berühmten US Naval Base in Guantanamo Bay fuhren wir in die Stadt um das Museo Provincial zu besuchen. Leider verfügten wir über keine Karte von Guantanamo so dass wir, nachdem wir drei Mal quer durch die Stadt gelotst wurden, durch für uns unverständliche Wegbeschreibungen und sich das Museum immer anderorts befand, unseren Museumsbesuch begruben und in Richtung Santiago de Cuba weiterfuhren.

In Santiago angekommen suchten wir mit Hilfe der Karte und dem Kompass die uns empfohlene Habitation. Die Strassen von Santiago de Cuba sind zum einen kaum angeschrieben und wenn sie angeschrieben sind weiss man nicht ob diese mit dem neuen oder mit dem alten Namen bestückt sind was für uns das Ganze nicht einfacher gestaltete. Nur die optische Orientierung mit Strassenkarte und Kompass führten und zum Ziel.

Eine sehr nette Gastfamilie in angenehmen, sehr sauberen Ambiente nahm uns sehr herzlich in Empfang, erneut eine sehr gute Empfehlung. 

Nach dem Nachtessen, ganz nebenbei erwähnt gab es Zackenbarsch, gingen wir auf Empfehlung unserer Gastfamilie zur „casa delles Traditiones“, ein Musikschuppen im ersten Stock eines Hauses unweit von unserer Casa. Ein voller Erfolg, feinste kubanische Musik, die Combo war übrigens bereits auf Tournee in der Schweiz. Ein weiterer wunderbarer Abend mit Musik und diversen Mojitos rundeten den herrlichen Tag ab.

Casa delles Traditiones
Casa delles Traditiones

Santiago de Cuba
Santiago de Cuba

15.01.2014: Besuch von Santiago de Cuba stand auf dem Programm. Von unserer Casa ist alles Sehenswerte zu Fuss erreichbar. So machten wir uns zuerst in Richtung Hafen auf die Socken. Schon sehr früh am Tag zeichnete es sich ab, dass dieser Tag sehr heiss werden wird. Santiago gilt als die wärmste Stadt Kubas, jedoch sind Temperaturen von 35 Grad C im Januar auch hier nicht üblich. Wir knipsten was das Zeug hält, insbesondere enge Strassenzüge, alte Gebäude aus der Kolonialzeit, welche leider wie in anderen Städten Kubas entweder bereits ausgehöhlt, oder nahe am Zerfall stehen. Ein Jammer so viel altes Kulturgut zerfallen zu sehen.

Santiago eine sehr lebendige Stadt, bereits vor Mittag stehen viele Dominospieltische an schattigen Plätzchen und Kubaner welche sehr laut und gestikulierend ihr Domino spielen. Hallen mit traditioneller Kubanischer Musik auch bereits am Vormittag sehr belebt, es wird musiziert und getanzt.

Des Weiteren besuchten wir das Museo del Ron, Kubanischer Rum ist ein weltweit bekanntes Exportgut, gewonnen und gebrannt aus dem Zuckerrohr.

Dem Fotografieren von alten Autos, Trucks und Motorräder habe ich mich den ganzen Tag gewidmet. Es ist jeden Tag aufs Neue faszinierend zu sehen wie die alten Kisten fahren. Ob der Fahrzüchtigkeit brauchen wir uns nicht zu unterhalten, denn dieses Thema sprengt alle unsere Vorstellungen im Bezug auf Sicherheit, und Umweltfreundlichkeit. Überall wo Autos oder Lastwagen fahren oder parken sind frische und alte Öllachen.

So gegen 15:00 Uhr, auch wenn wir noch nicht ganz alles von Santiago gesehen hatten, machten wir uns auf den Heimweg, denn die Hitze machte uns zunehmend zu schaffen. 

Nach dem Nachtessen, welches erneut sehr fein für uns zubereitet wurde, wollten wir eigentlich wieder zum Musikschuppen, wir blieben jedoch gefangen in einer sehr interessanten Diskussion mit dem Hausherrn. Währenddem unsere Gastgeberin Sandra uns Couverts vorbereite zwecks Abgabe ihrer Visitenkarten an uns empfohlene Privatbehausungen, sprachen wir mit Paco über Gott und die Welt. Ein Thema möchte ich dabei hervorheben, den wir trauten unseren Augen und Ohren nicht: Uns war ja schon lange aufgefallen, dass man auf den kubanischen Strassen entweder sehr alte Autos, Trucks, Motorräder, Velos, Pferde- und Ochsenkarren, doch ganz selten Autos neueren Datums zirkulieren. Es sei denn, es handle sich um Mietautos oder angeschriebene Autos. Neue Lastwagen sieht man auch nur ganz wenige. Und das ist aber bei den Preisen von Neu- und Gebrauchtwagen nicht erstaunlich. So sahen wir eine Liste von Autos, z.B. ein Peugeot 301 / J 2013 um die 108'048,- CUC, 1CUC entspricht 1USD, oder ein FIAT UNO J 2002 18'000,- CUC oder KIA Picanto / J 2009 um die 35'000.- CUC. Bei den Preisen würden auch wir uns keine Autos leisten können. Verunmöglicht wird nur der Gedanke an ein Auto, wenn man bedenkt, dass ein durchschnittliches Monatseinkommen eines Kubaners zwischen 15 und max. 40 CUC liegt. Tatsachen die einen einerseits lächern und anderseits erschüttern, wir glaubten im falschen Film zu sein.


Das war mal die Küstenstrasse
Das war mal die Küstenstrasse

16.01.2014: Morgens um 2:00 Uhr begann es für uns ziemlich überraschend zu regnen. Dabei ging es aber nicht um einen leichten Landregen, sonder das Ganze entwickelte sich zu einem ausgewachsenen Tropenregen, es goss wie aus Kübeln und kühlte etwas ab. Um 9:30 Uhr als wir uns von Sandra und Paco, unseren sehr netten Gastgebern (EMP in Santiago de Cuba verabschiedeten, schüttete es nach wie vor.

Unser Plan war, die in unserem Reiseführer als sehr schöne Strecke hervorgehobene Küstenstrasse entlang dem karibischen Meer, westwärts in Richtung Parque National della Sierra Maestra. Uns wurde gesagt, dass die Strasse in Folge eines Hurrikans in den vergangenen Jahren gelitten habe, die Schäden würden aber nach und nach behoben. Anfänglich, es regnete immer noch, zeigte sich die Strasse von seiner besten Seite, durch den starken Regen teilweise mit grossen Pfützen aber sonst ganz ok. Es kam aber schon bald mal anders und wir sehnten uns unseren Ländi, Sir Black Jack herbei. Unser KIA Picanto kam da oder dort ziemlich an seine Grenzen, insbesondere die fehlende Bodenfreiheit forderte von uns sehr viele zusätzliche Ausweichmanöver. Es hatte zum Glück fast keinen Verkehr so konnten wir die gesamte Fahrbahn in Besitz nehmen.

Die Schäden übertrafen unsere Erwartungen, denn die Strasse ist über lange Strecken stark unterspült und dadurch sind abenteuerliche Umleitungen entstanden. Brücken sind zusammengebrochen oder geknickt. Tunnels sind unbefahrbar und Umleitungen führen über Strandabschnitte. Wir waren froh, dass sich das Wetter in westlicher Richtung besserte, so schlechte Strassenverhältnisse plus viel Regenwasser wäre für unseren Kleinwagen zu viel geworden. Nach knappen 170 Km kamen wir nach fünfeinhalb Stunden, was ziemlich viel über den Strassenzustand verrät, in Marea di Portillio an und waren froh ohne Schäden am Auto an unserem Ziel angekommen zu sein. Diese Region ist leider nicht mit Casas Particular bestückt, so dass wir uns um ein Hotelzimmer umschauten, welches ziemlich schnell gefunden war. Wie so meistens ein All-Inclusive Hotel, eine Quelle für skurrile und tragische Geschichten über weitgereiste All-Inclusive Touristen und deren Kampf mit dem Handtuch beim Pool am Morgen früh und dem laufenden Kampf am Buffet, dazu mehr in den kommenden Tagen.


Hotelanlage
Hotelanlage

17.01.2014: Über das Leben innerhalb dieser „Il Club Amigos Hotels“ Anlagen. Hier in Marea del Portillio sind es in einer Bucht zwei Hotels, die beiden Hotels liegen ca. einen Kilometer auseinander und sind bequem mit einem kleinen Fussmarsch über den Strand verbunden. Das All-Inclusive Angebot gilt gegenseitig und die verschieden farbigen Armbändchen, als Nutzungsberechtigung des Angebotes beiderseits anerkannt.

Die Hotelanlage, vor genau 20 Jahren in Betrieb genommen zeigt deutliche Spuren der Alterung. Wie alles in diesem Land sind auch die Hotels in Staatlicher Hand und das lässt wieder diese sozialistische Gleichgültigkeit durchblitzen und nach ein paar weiteren Jahren wird der Zerfall an der Infrastruktur so gross sein, dass die Anlage den Bedürfnissen der Tourismusindustrie nicht mehr genügt und aufgegeben werden muss. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.

Das Leben in diesem All-Inclusive Hotel: Über das laufende Geschehen in dieser Hotelanlage liesse sich ein Buch schreiben. Diese All-Inclusive Gäste sind doch ein ganz spezielles Völkchen, von denen die meisten die Anlage während ihres Aufenthaltes auf Kuba gar nicht verlassen. Wir denken da spielen die folgenden Aspekte eine entscheidende Rolle: Man kennt sich, es bilden sich Gruppen und es wird von früh bis spät gemeinsam gesoffen, es ist ja alles inbegriffen. Da ergeben sich am späteren Abend zum Teil sehr peinliche Bilder, frage mich was die kubanischen Hotelmitarbeiter über gewisse Feriengäste denken mögen. Ein anderer Aspekt ist bestimmt die Angst vor dem Unbekannten, da draussen ist es doch gefährlich.

Hier sind die grösste Anzahl der Gäste Kanadier, die haben sehr gute Pauschalarrangements und fliegen in durchschnittlich 4 Stunden nach Kuba, den Rest teilen sich die anderen üblichen Reisenationen auf, wobei auffällt, dass viele Südamerikaner dabei sind.

Am Nachmittag scheint ein absolutes Highlight Poolside das Bingospiel zu sein, bei dem eine Flasche Ron gewonnen werden kann. Das Ganze wird mit Sprüchen wie Rico Rico und Bingo Bingo, so wie von einer lauten Musik aus einer krächzenden Musikanlage untermalt.

Am Abend artet das Ganze in sogenannten Cuba Noches aus, welche an Peinlichkeit fast nicht zu überbieten ist, wenn mittelmässige Musiker und mittelmässige Animateure mit noch viel mittelmässigerem Publikum grölt und auch hier Rico Rico aus dem Nachmittagsprogramm eingebaut wird, am Schluss alle das Gefühl haben die vielfältige kubanische Musik- und Tanzkultur erlebt zu haben. Mit solchen Eindrücken lässt sich dann getrost ein bis zwei Wochen später, mit etwas weniger bleicher Haut nach Hause fliegen.

Wir sind sehr froh an verschieden Orten in Kuba traditionelle Musikschuppen besucht zu haben, wo sich zu 90% einheimische und allerhöchstens10% Touristen befanden, um kubanische Musikkultur reinziehen. 

Das Wetter hier an der südlichsten Küste Kubas ist uns nicht sehr hold, die tropischen Regengüsse von Santiago de Cuba haben uns nicht bis nach Marea del Portillio begleitet aber die Wolken und der Wind sind seit drei Tagen präsent.


Nachbau der Jacht Granma
Nachbau der Jacht Granma

18.01.2014 Das Wetter ist nach wie vor nicht Kubalike. Wir wollten uns einer geführten Tour nach Las Coloradas anschliessen! Die Tour fand leider mangels Interessenten nicht statt. So beschlossen wir die Tour auf eigene Faust zu unternehmen. Diese wurde zu einem vollen Erfolg, das Ziel, die Stelle zu besuchen wo 1956 Fidel Castro, mit 82 Rebellen an Board der Jacht Granma (Granma so heisst im übrigen seit 1975 diese Provinz) in einer 5-tägigen Seefahrt von Mexico kommend, mit mehr als 30 kg Gepäck und Waffen pro Mann an Land gingen. „Parque National Dasembarco del Granma“, die Stelle an der die Revolution begann, ein heute über einen eineinhalb Kilometer langer Betonsteg erreichbarer Küstenteil nördlich oberhalb Cabo Cruz dem süd-westlichsten Punkt von Kuba. Der dichte 1 1/2 km breite Streifen Mangroven-Sumpf forderte den schwer beladenen Guerilleros, in einem über fünfstündigen Effort, ein erstes Mal alles ab bis sie die heute wieder aufgebaute Hütte eines Campesinos (Bauern) erreichten. Es blieb den Männern nicht viel Zeit zum essen, ausruhen oder Kräfte sammeln, denn der Landgang der Rebellen wurde von einem, mit Zuckerrohr beladenen Boot von Cabo Cruz kommend beobachtet und bei der Batista-Armee verraten. Die Folge daraus war, dass ein Polizeiboot ausrückte, bei der „Granma“ kam es zu der ersten Schiesserei bei der die ersten 8 Rebellen fielen. Die uns heute bekanntesten Guerilleros sind Fidel und Raoul Castro, Che Guevara und andere Weggefährten. Von den ursprünglich 82 in Mexiko gestarteten Männer kamen einzig 16 am Ort des späteren Headquarter von Fidel Castros Revolution in der Sierra Maestra. Die ländliche und arme Gegend und zugleich wunderschöne Region der Sierra Maestra war nicht zufällig ausgewählt, denn bei den armen Campesinos lassen sich viel besser Guerilleros rekrutieren als bei in urbanen Gegenden etwas besser gestellten Bevölkerung. Ziemlich passend zum Thema lese ich ein Buch, Der Niedergang des Westens, von Niall Ferguson und da habe ich folgendes Zitat herausgezogen: „Revolutionen werden durch eine Kombination aus hohen Lebensmittelpreisen, einer jungen Bevölkerung einer aufstrebenden Mittelschicht, einer polarisierenden Ideologie, einem korrupten alten Regime und einer schwächer werdenden Weltordnung verursacht“.


Beachbar
Beachbar

19.01.2014 Der Tag zeigte sich anfänglich, was das Wetter angeht, von seiner guten Seite, wir entspannten uns bei einem kleinen Spaziergang um die Hotelanlage und am Strand der übergeht in einen kleinen Mangrovenwald. Leider mussten wir feststellen, dass dieser Teil der Bucht von einer Strömung heimgesucht wird, welche das Innere des Mangrovenwaldes vom Meer her zu einer Plastik- und Mülldeponie verkommen lässt. Ein Phänomen welches überall auf den Weltmeeren ausgehend durch das Verkappen vom Müll im Meer ausgeht. Aus den erhofften schönen Bildern aus den Karibischen Mangroven wurde leider nichts.

So schnappten wir uns Liegen und genossen im Halbschatten die Karibische Sonne und lasen und genehmigten uns die ersten Drinks. Am Nachmittag gab es vier Mal einen tropischen Regen, der sämtliche Outdoor Aktivitäten verunmöglichte. 

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter und freuten uns wieder auf die Aspekte des richtigen Kubas, wir werden wahrscheinlich das zum Teil dekadente All-Inclusive Erlebnis nicht missen.


On the Road, oder was davon übrig blieb!
On the Road, oder was davon übrig blieb!

20.01.2014: Früher als gewohnt gingen wir um 7:00 Uhr zum Frühstück. Wir hatten uns ein ambitiöses Ziel gesteckt von Marea di Portillio nach Trinidad eine über 600 Km lange Strecke, eigentlich eine Strecke, die für unsere Verhältnisse kein Problem darstellt. In Kuba sieht alles jedoch etwas anders aus. Seien es die löchrigen Strassen die Ortsdurchfahrten mit fehlender Signalisation, oder das was uns heute erstmals auf Kuba passierte, Benzin finden. Wir sind zu vielen Tankstellen gefahren wo nur Diesel und 82 Oktan Benzin angeboten wurde, ein Benzin, welches unser, für die hiesigen Verhältnisse neues Mietauto, nicht verwendet werden darf, so fuhren wir noch weite Strecken über Land und irrten letztendlich in der Stadt Bayamo umher. Wir hatten schon längst keine Anzeige mehr, die Karre schien mit Luftfeuchtigkeit zu fahren, von Tankstelle zu Tankstelle bis wir fündig wurden und unser über 90 Oktan Benzin tanken konnten.

Die ganze Fahrt war nicht besonders spektakulär, ausser dass ich noch ein Busse von 20 CUC wegen Ueberholen in einem Überholverbot. Eine halbe Stunde dauerte das Ausstellen der Busse, die im übrigen bei der Abgabe des Autos bezahlt wird, und am Schluss nachdem er meinen Pass auswendig zu lernen schien, fragte er mich ob ich Kanadier sei? Bereits schon stocksauer über die fragliche Busse und über den Zeitverlust sagte ich ihm bloss er soll meinen Pass anschauen um zu wissen woher ich komme. Ich weiss seither auch, dass Kubanische Polizisten genau so blöd wie korrupt sein müssen und deshalb Bussen nicht direkt entrichtet werden dürfen. 

Erfreulich war, dass das Wetter mit dem westwärts fahren immer besser wurde. Wir gaben aber nicht sehr weit von Trinidad auf und suchten uns in Sancti Spiritus eine Habitation. Die Nacht brach herein und nachts fahren ist hier mit so vielen unbeleuchteten Velos, Pferde- und Ochsenkarren, ja sogar Autos und Lastwagen fahren teilweise ohne Licht, und wir bezahlen wegen angeblichem überholen am falschen Ort einen halben bis ganzen kubanischen Monatslohn, ein Unterfangen, welches wir uns nicht antun wollten. Eine Bleibe war schnell gefunden und da auch im historischen Ortskern nichts los war beschlossen wir zeitig zurück zu gehen. Dusche, die 4 Fernsehprogramme mehrmals durchzappen und dann war Lichterlöschen.


Löbliches Beispiel eines gut erhaltenen Kolonialhauses.
Löbliches Beispiel eines gut erhaltenen Kolonialhauses.

21.01.2014: Ein neuer Tag, bekanntlich neues Glück! Wir hatten eine kurze Fahrt durch hügeliges bis bergigem Gebiet wie immer an wunderschönen Heinen von Palmas Real Königspalmen von Sancti Spiritus nach Trinidad. An diesen Bergen zwischen diesen beiden Orten befindet sich eines der wichtigsten Anbaugebiete des Kubanischen Kaffees, das andere Anbaugebiet befindet sich um Santiago de Cuba.

Wir hatten eine Adresse und kämpften uns über grobes Kopfsteinpflaster mit unserem KIA Schnupfdose durch das Einbahngewirr von Trinidad. Adresse gefunden, jedoch im Moment ausgebucht, das ist aber nie ein Problem denn die haben alle Verwandte und Geschwister mit Gästehäuser. So fanden wir kaum 300m weiter in derselben Strasse eine Bleibe.

Der historische Kern von Trinidad, der Stadt der früheren sehr reichen Zuckerbarone ist von unserer Casa sehr gut zu Fuss erreichbar. Eine sehr geschäftige lebendige Stadt mit farbenfrohen, wunderbar erhaltenen mächtigen Bauten im Kolonialstil mit sehr schönen Plätzen und Kirchen. Es ist für uns die unumstritten schönste und best erhaltene Stadt Kubas, wobei zu sagen ist, dass wir Kuba noch nicht umrundet haben. 

Wunderschöne Spaziergänge über für uns gewöhnungsbedürftiges riesiges Kopfsteinpflaster, über die früher die schweren Karren der Zuckermagnaten gezogen wurden. Auffallend viele Restaurants säumen die Gassen der Altstadt, so wird man um die Essenzeiten viel angesprochen von Personen die einen zu den verschiedenen Gaststätten ziehen wollen. Es ist jedoch etwas Vorsicht am Platz, denn einige dieser Restaurants oder Paladeros sind nicht legal, dh. ohne staatliche Bewilligung und so kann es sein, dass die Polizei solche Lokale heimsucht und das Geschehen jäh beendet. Weiter findet man sehr viele Musiklokale in denen kubanische Musikkultur gelebt wird. Im Unterschied zu Santiago de Cuba ist der Anteil an Touristen hier in Trinidad sehr viel höher, was die Musik etwas zum Nachteil beeinflusst. So zum Beispiel wird elektrisch verstärkt und die Musik etwas kommerzieller, resp. mit bei uns bekannteren Titeln belegt. Aber nichts desto trotz kein Vergleich mit der Touri-Musik der All-Inclusive Cuba Noches von Marea de Portillio.


Blick über Trinidad.
Blick über Trinidad.

22.01.2014: Wir liessen einen weiteren wunderbaren Tag mit bevorstehendem Prachtwetter ganz ruhig angehen. Frühstück im Patio bei bereits sehr angenehmen Temperaturen. Als erstes organisierten wir danach unsere Weiterreise zur Peninsula de Zapata wo in den Sümpfen das Kubakrokodil, welches früher im ganzen Karibischen Gebiet anzutreffen war und heute scheinbar nur noch auf Kuba anzutreffen ist.

Danach standen Museo del la Historia und Museo del Architectura auf der Löffelliste. Es ist beindruckend zu sehen wie die mächtigen Zuckermagnaten in Marmor und Edel lebten, und das Volk daneben leben musste. Ein noch viel dunkleres Kapitel waren die Afrikanischen Sklaven, welche als Leibeigene in den Zuckerrohrfeldern der Barone den unersättlichen Reichtum der handvoll reichen Familien anhäufen mussten. 

Am Nachmittag fuhren wir zu den Playas der Peninsula de Ancon um Sonne, Wind zu tanken und um ein Bad im angenehm warmen Wasser im Karibischen Meer zu nehmen. Eine schöne Dusche, danach ein Glas Ron und eine schöne Zigarre im Patio um den Tag abzuschliessen. Am Abend kam plötzlich Wind auf, die sonst so belebte Plaza Mayor war wie leergefegt so dass wir beschlossen uns den Rest des Abends in unserer Bleibe mit lesen zu verbringen.


Termitenbau in Astgabel.
Termitenbau in Astgabel.

23.01.2014: Kaiserliches Wetter um die schöne Stadt Trinidad zu verlassen um uns auf den Weg nach Playa Larga zu machen, lockere knappe 200 Km, zuerst entlang der Südküste nach Cienfuegos. Diese mit Anschein schöne Stadt haben wir ausgelassen, denn wir müssen nun leider allmählich unsere Tage haushälterisch einteilen. In Kuba so wie im ganzen Südamerikanischen Raum wird viel Reis gegessen, so haben sehr viel Reis und schwarze Bohnen oder als Abwechslung schwarze Bohnen und Reis gegessen. Und heute fuhren wir erstmals bewusst an grossen Reisfeldern vorbei. Vielerorts wurde mit veralteten Maschinen im grossen Mass Zuckerrohr geerntet.

In Playa Larga, am Ende der Bahia de Cochinos (Schweinebucht) hatten wir die „Casa Frank“ www.casafrankcuba.com schnell gefunden, und aufgrund der telefonischen Reservierung vom Vortag sofort bezugsbereit. Es ist, was die Aufmachung betrifft, eine der schönsten Casa's die wir gesehen resp. bewohnt haben.

Wir beschlossen ohne Zeit zu verlieren einen Gide anzuheuern um die ersten Schritte in den Nationalpark „Cienaga de Zapata“ zu machen. Mario Garcia so hiess unser Gide, in der von ihm stolz getragenen Uniform der Staatlichen Gide's. Eineinhalb Stunden dauerte die sehr schöne geführte Wanderung durch den schönen und speziellen tropischen Küstenwald vor Playa Giron, angeführt vom grossgewachsenen Mario. Viele verschiedene Vögel unter anderem den kubanischen Nationalvogel (den Tocororo) Sumpfschildkröten, so wie Termitenhügel und Nestern in Astgabeln. Es handelt sich um eine kleine aber, gemäss Mario, sehr destruktive Termitenart. Riesige Promelias und verschiedenartigste Bäume, versteckte kleine Seelein mit Tunnels miteinander verbunden. Ein sehr schöner Einstig in die Naturschönheiten der Peninsula de Zapata. 

Abendessen auf der schönen Terrasse der Casa Frank direkt vor dem Eingang zu unserer Habitation. Die Languste war sehr gut zubereitet und Reis und Bohnen gab es auch. Leider wie bereits am Vorabend, waren die Temperaturen wieder nicht wie üblich in Kuba, so dass wir die lauschige Terrasse etwas früher als von uns gewünscht verliessen.

Der Tocororo, der Kubanische Nationalvogel
Der Tocororo, der Kubanische Nationalvogel

Das Kuba-Krokodil.
Das Kuba-Krokodil.

24.01.2014: Wir steckten grosse Erwartungen in unseren Ausflug zum Criadero de Cocodrilos in Guama. Unsere wunderbaren Ausflüge in die Everglades in Florida, sei es zu Fuss, mit dem Airboat oder mit dem Auto als Beispiel, wurden wir von der Aufzuchtstation des vom Aussterben bedrohten Kuba Krokodils ziemlich enttäuscht. In lieblos ausgestatteten Gehegen bekamen wir viele grosse und kleine Kubakrokodile zu sehen. In einem guten Gespräch mit einem der Wächter, der uns nach unserer Meinung über die Aufzuchtstätte befragte, konnten wir unsere Sichtweise und Auffassung einer derartigen Kroko-Farm Ausdruck verleihen. Er verstand unsere Ansicht und meinte die Anlage sei unter Fidel Castro entstanden und diene dazu das Krokodil vor dem Aussterben zu bewahren. Er gab zu bedenken, dass wenn die Kanäle,wo das Kubakrokodil lebt zugänglich gemacht würden, die Wilderei nicht zu kontrollieren wäre. Das Kroko für Fleisch und Leder, von den grossen grünen Meeresschildkröten die Eier und als Schildkrötensuppe, die grossen Leguane fürs Fleisch, ja sogar die seltene farbige Cuba-Caracol (eine kleine farbige Schnecke) alles wir von den Kubanern, obwohl verboten, erbarmungslos gejagt, verarbeitet und gegessen.

Am Nachmittag beschlossen wir nach Playa Giron zu fahren, das Museum der in einem mehrjährigen Krieg 1959-1962, von Fidel und seinen Truppen vereitelten Putschversuch der Exilkubaner unter Mithilfe des CIA gegen das Regime der Revolution. Zwei alte Panzer und ein altes Militärflugzeug vor dem Museum und sehr viele Erklärungen, so wie Kriegsstrategische Skizzen und sehr viel Schulterklopfen und Revolutionsparolen der damaligen und zugleich heutigen Regierung.

Auf dem Rückweg nach Playa Larga machten wir einen wunderschönen Badehalt an einem der vielen schroffen Küstenabschnitte welche für Schnorchler und Taucher mit einer kleinen Treppe ins Wasser bestückt wurde. Wir waren die ganze Zeit alleine in dieser kleine Bucht mit glasklarem türkisfarbenen Wasser des karibischen Meeres. 

Am Abend haben wieder mal Poilo und natürlich Reis gegessen mit Süsskartoffeln und Gemüse. Der Abend war frisch und wir zogen uns zum lesen in unsere Bleibe.


Ochsenkarren
Ochsenkarren

25.01.2014: Bereits um 8:30 Uhr reisten wir wieder ab in Richtung La Habana und danach nach Pinar del Rio und Vignales. Die ersten 30 Km nahmen wir die eine Signora von der Casa Frank mit bis nach den kleinen Dorf Australia. Danach fuhren wir nur noch Autopista National Nr.1 nach Havanna und die Nr. 4 nach Pinar del Rio. Alles 4, 6 oder 8spurige Autobahnen, welche sich in mehr oder weniger gutem Zustand präsentierten. Man muss sich die sehr wenig befahrenen Autobahnen so vorstellen: Vielerorts wird die äusserste linke Spur mehr und mehr vom Gras überwachsen und es bewegt sich vom Fahrrad bis zum Ochsenkarren so ziemlich alles darauf, U-Turn und querende Strassen sind omnipräsent.

Je näher wir Pinar del Rio kamen,mehrten sich die Tabakplantagen mit ihren grossen mit Palmblätter bedeckten Trocknungshäuser. Die besten Tabaksorten Kubas, der legendäre grün-silbrig schimmernde Tabak kommt aus dieser Region. Die Region gehört Landschaftlich mit deren Mogotes, den schroffen Kegelfelsen, zu den schönsten Kubas. Vignales gehört in jede Kubareise. Nach den Bezug unserer Casa in Vignales machten wir eine erste kleine Erkundungstour im Dorf, mit dem Genuss einer wunderbaren Zigarre. Etwas zur kubanischen Küche: In den Casa's kann man darauf gehen, dass die verarbeitete Ware frisch ist, was in gewissen Restaurant's und Hotels leider nicht immer der Fall ist. Die Folge daraus sind Magenverstimmungen oder Durchfall. Wir sind froh, froh, denn dieses Schicksal hat uns bis dahin nicht erreicht. Ich habe etwas abgenommen, denn der kubanischen Küche fehlt die Abwechslung und man kommt, auch wenn das Essen gut schmeckt, an einen gewissen Grad der „ich kann das nicht mehr sehen“. Es stehen Fisch, Krevetten, oder Languste (Bärenkrebs) oder Huhn, Schwein, ganz selten erhältlich Rind, und dazu Reis weiss oder mit schwarzen Bohnen, Tomaten- Gurken- Kohlsalat. So wie selbstgemachte Chips von Süss- oder normalen Kartoffeln. So wird einem wieder bewusst wie variiert unsere Küche zu Hause ist. Das Frühstück ist jedoch immer eine grosse Freude, vor allen wegen den vielen mundgerecht servierten Früchten wie Ananas, Guave, Mango und Bananen. Auch die frischen Fruchtsäfte sind fast ausnahmslos ein Ereignis.

Valle de Vignales.
Valle de Vignales.

Tabakblätter im Trockenhaus.
Tabakblätter im Trockenhaus.

26.01.2014: Pünktlich um 9:00 Uhr stand Emma unser Gide da. Wir beschlossen im Parque National de Vinales einen 2 – 3 stündigen Treck zu machen. Ausgerüstet mit Wanderschuhen, Rucksack und Photokamera machten wir uns auf den Weg. Emma wie es sich herausstellte eine sehr aufgestellte und lustige Biologieprofessorin die tageweise als Gide im Nationalpark arbeitet, war sehr bemüht uns alles was wir begegneten zu erklären und zu zeigen. Nachdem wir den Ort Vinales durchquert hatten, Emma an jedem zweiten Haus mit einem ola oder mit einem netten Spruch Grüsse resp. begrüsst wurde, gelangten wir zum ersten Tabakfeld, die Campesinos waren daran mit Messern die Blätter an den Tabakstauden abzuschneiden und gebunden auf Stangen welche auf kleinen Heinzen so 4 auf 5 Meter grosse, rechteckige Trockenroste bilden, da werden sie 2 – 3 Tage getrocknet bevor sie in die kunstvoll mit Palmblättern bedeckten Trocknung - Hütten kommen und dort drin, indem die Stangen immer höher gehängt werden einen Trockungs- und Gärungsprozess durchlaufen. Der Fussmarsch führte weiter an Campesino Weiler wo unter primitivsten Bedingungen das Land für Früchte und oder Tabak bestellt wird. Die Landschaft ist mit ihrem Bewuchs und mit diesen Mogotes (Kegelfelsen) zum Teil atemberaubend. Gemütlich wandernd stand uns ein Anstieg über 109 Stufen zu einer Höhle in diesen Mogotes bevor. Die kubanische Sonne trieb uns unerbittlich beim Anstieg den Schweiss aus allen Poren. Die Höhle mit einigen beschädigten Stalagmiten und Stalaktiten bestückt und von grossen Fledermäusen bewohnt führt 80 Meter durch den Kegel, die Bauern benutzten diese Abkürzung um schneller bei ihren auf der gegenüberliegenden Seite des Kegels befindlichen Feldern zu gelangen. Auf der anderen Seite angekommen begrüsste uns eine tolle Aussicht auf weitere Mogotes und eine dichte, abwechslungsreiche tropische Vegetation und der Abstieg war sehr steil, wir waren froh gute Schuhe dabei zu haben. Weiter ging es in einem weiten Bogen wieder zurück ins Dorf wo wir uns von Emma verabschiedeten. Eine 3 1/2-stündige Wanderung bei der Wärme hatte uns ganz leicht gezeichnet. 

Nachdem wir ausgiebig geduscht hatten machten wir uns mit dem Auto auf den Weg die nähere Umgebung zu besuchen, so zum Beispiel Puerto Esperanza mit wenig Esperanza, nicht unbedingt „A Place to Go“. Das Nachtessen in einem Restaurant mit Mediterraner Küche brachte uns etwas Abwechslung in unseren Speiseplan. Wir freuten uns über grünen Salat, Kalmaren, Rindfleisch und Lasagne. 


Tabak und Trockenhaus im Hintergrund.
Tabak und Trockenhaus im Hintergrund.

27.01.2014: Besuch der Fabrica del Tabaco in Pinar del Rio steht heute auf dem Programm. Die Stadt ist bekannt für seine aufdringlichen Typen, die den Weg zeigen oder Zigarren oder etwelchen anderen Mist andrehen wollen. Die aufdringliche Art macht einem die Stadt sofort unsympatisch. Busweise werden die Touristen vor die Fabrik gefahren. Im Inneren der Fabrik in einem eigens für Besucher eingerichteten Fabrikationsteil sieht man in 4er Reihen aufgereiht Zigarrendreher/innen auf einem ca. 1qm grossen Arbeitsplatz eingepfercht. Nicht ganz alle Arbeitsplätze waren besetzt aber in dieser langen Halle arbeiteten zwischen 80 bis 100 Personen. Ein Dreher/in dreht nach einer 9 wöchigen Ausbildung täglich zwischen 90 – 110 Zigarren, eigentlich ungeachtet der Grösse. Im ersten Arbeitsgang wird die Zigarrenfüllung aus den Blättern der entsprechenden Rezeptur zusammengedreht und ein erstes Mal für zwei Stunden gepresst, danach werden die Zigarren einer ersten Kontrolle unterzogen mit eine Maschine wird die Durchlässigkeit, der Zug, der Zigarre geprüft. Da jeder Dreher/in seine Zigarren von A-Z selber macht kann ganz genau nachvollzogen werden wer die Zigarren gedreht hat. Nach dieser Kontrolle werden die Zigarren erneut gepresst und für die Montage des Deckblattes vorbereitet und von Arbeiter/in fertiggestellt. Danach werden die Zigarren fein säuberlich angeschrieben und in 10er Paketen mit Bändel gebunden und erneut kontrolliert auf den richtigen Durchmesser gemessen und gewogen.

In einem anderen Saal konnten wir Frauen zuschauen, welche die Rezepturen zusammenstellen, mit flinken Handgriffen, indem sie das Blatt um die Hand wickeln wird der Nerv des Blattes entfernt und danach die verschieden Tabaksorten in der richtigen Menge gemischt. Die Deckblätter sind besonders auserlesene Blätter, die sich wie feinstes Leder anfühlen und mit flinker Hand der Dreher/innen um die Zigarren gewickelt und am Spitz je nach Zigarrentyp mit einem Naturklebstoff vollendet. Die Arbeiter/innen scheinen so die Aussage unserer kubanischen Führerin zu den kubanischen Gutverdiener zu gehören, bis zu 1'000 Peso (Moneda National) = 40 CUC = 40 USD Lohn in Moneda National und Boni bei besonders effizienter Arbeit in CUC..

Tabak wird auf ganz Kuba angebaut, jedoch für die weltbekannten Habanos, welche in 15 Markennahmen produziert werden, kommt der Tabak ausschliesslich aus der Umgebung von Pinar del Rio. Die Tabakblätter von den Bauern geerntet, getrocknet und gegärt, kommen nach einem ca. dreiwöchigen Prozess in staatliche Tabaklager, wo sie danach bis zu 2 Jahre unter Wedeln der Palma Real (Königspalme) gelagert und gealtert werden bevor sie verarbeitet werden. Zur Zeit wurden Trinidad und Partagas gedreht. Leider war photographieren in der Fabrik nicht erlaubt.

Nachmittags besuchten wir die Sehenswürdigkeiten rund um Vignales: Zuerst im „Vallle de los dos Hermanas“ in Tal der beiden Schwestern sind „Mural de La Prehistoria“ Wandmalereien mit Prähistorischen Motiven zu sehen. Danach „Cueva de San Miguel“ „Palenque de los Cimarrones“ Höhle von San Miguel und Zuflucht entflohener Sklaven, einer Grotte auf der anderen Seite einer engen Höhle. Auch die „Cueva del Los Indios“ die Indianer-Höhlen sind eine Reise wert. Ein riesiges Höhlensystem bei dem nur ein kleiner Teil zugänglich ist, erlaubt nach einem Fussmarsch und einer abschliessenden Bootsfahrt zu einem anderen Ausgang der Erkundungstour der Höhle.

Der Abend stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Geburtstages von José Marti (28.01.1853 – 19.05.1895)

(José Julián Martí y Pérez war ein kubanischer Poet und Schriftsteller und gilt als kubanischer Nationalheld sowie Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes),

Aufführungen von Kindern und Erwachsenen, so wie unzähligen rezitierten Zitaten Martis. 

(Während die Bedeutung des Dichters Martí für die Weltliteratur und besonders für die Literatur Lateinamerikas unbestritten ist, entbrannte mit dem Entstehen der Republik Kuba 1902 ein Kampf um das politische Erbe Martís, der bis heute andauert.)



Leider ist das Korallenriff in schlechten Zustand.
Leider ist das Korallenriff in schlechten Zustand.

28.01.2014: Heute gilt des Slogan „Vamos a La Playa“ „Caya Jutias“ süd/westlich gegen den Golf von Mexiko gerichtet. Über teils sehr löchrige Strassen durch das Hinterland von Vignales gelangt man nach Santa Lucia um danach über einen noch löcherigen Damm an eine Beachanlage mit weissen Sandstrand und einer Tauchschule so wie einem Restaurant und Garderobenanlagen.

Das türkisblaue Wasser vom Golf ladet zum Baden ein. Wir mieteten uns zwei Liegestühle, eine ABC Ausrüstung zum Schnorcheln und richteten uns für einen schönen karibischen Tag ein. Zum Schnorcheln schwamm ich zum Aussenriff, dieses ist leider mehr tot als lebendig. Die meisten Korallen sind abgestorben und der Fischbestand sehr bescheiden.

Am späten Nachmittag in der Casa angekommen, erfahren wir warum die letzte Nacht alle auf den Beinen waren und spät noch Besuch kam, die Grossmutter welche einige Tage zuvor ins Spital gebracht werden musste, verstarb in dieser Nacht 84jährig. Nachmittags um 14:00 Uhr fand bereits die Beerdigung statt. Kurzerhand entschlossen wir uns in Vignales essen zu gehen, und nicht wie ursprünglich vorgesehen bei unseren Gastgebern, wir wollten in dieser Stunde nicht stören.

In einer kleinen Kneipe fanden wir zum ersten Mal Picadillo auf der Speisekarte, mussten wir natürlich ausprobieren, da wir diese Speise bei den Eventköchen anbieten. Es ist ein Hackfleisch das wie bei uns für G'hackets und Hörnli gemacht wird an einer Rotweinsauce.


Cabo Corrientes, Stran vom Taucherhotel Maria la Gorda
Cabo Corrientes, Stran vom Taucherhotel Maria la Gorda

29.01.2014: Um die Insel komplett umrundet zu haben fehlte uns nur noch der äusserste Süd-Westen. Unser hochgestecktes Tagesziel „Maria La Gorda“, Maria die Dicke. Es ging vorerst nach Pinar Del Rio, danach durch die weltbesten Tabakanbaugebiete von Vuelta Abajo (san Juan, San Luis) immer weiter westwärts. In den Tabakplantagen befinden sich Tabakpflanzen in allen Stadien. Die einen noch unter weissen Gazetüchern um die jungen Planzen von der Sonne zu schützen, andere in voller Pracht bereit um geerntet zu werden, wiederum andere teilweise (es fehlten nur die untersten Blätterreihen) oder ganz geerntet.

Je weiter wir fuhren, je karger wurde die Natur und die Strassen schlechter. So führen endlose Strassen schlussendlich auf den äussersten Finger, im Osten der Halbinsel von Guanahacabibes (UNESCO-Biosphährenreservat), Cabo Corrientes zum Taucherhotel Maria la Gorda. Wunderbare geschützte Wälder säumen die Strasse und das letzteStück führt entlang einem Stück Paradies der Karibik. Das Taucherhotel wunderbar gelegen kann auf keinen Fall mit der einzigartigen Naturschönheit mithalten. Lieblos aufgestellte Bungalows und an Plattenbau erinnernde zweistöckige Hotelkomplexe nannten wir Favelas de Vacation (Ferien Slums). Wir können nicht verstehen warum an einem so schönen Flecken Erde so was Liebloses entstehen kann, es gibt da wahrscheinlich nur eine plausible Erklärung, der Sozialismus. Ein Geheimnis in Sachen Natur sei Cabo de San Antonio. Wir hatten leider keine Zeit dazu. 

Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg, über 350 Km hin und zurück, nach Vignales wo uns die letzten zwei Nächte vor unserer Abreise bevorstanden.


Zwei Höhlenforscher
Zwei Höhlenforscher

30.01.2014: In der Nacht hatte es gegossen wie aus Kübeln, so einen richtigen tropischen Regenguss, die Temperaturen sind hoch und das Klima ist sehr feucht. Wir beschiessen an unserem letzten aktiven Tag auf Kuba die Cuevas de San Tomas zu besuchen. Im Gegensatz zu den vorhergehend besuchten Höhlen ist diese sehr wild und naturbelassen und bedingt bereites für den 120 Meter hohen Anstieg gutes Schuhwerk. Die Cueva San Tomas ist, mit 47 Km Länge auf sieben Ebenen, die grösste Höhle von Kuba und die drittgrösste Lateinamerikas. Der mit einem Führer begehbare Teil ist 2,8 Km lang und wird in 1 1/2 -2 Stunden begangen. Ein weiterer Teil der Höhle sei scheinbar Militärgebiet zwecks Lagerung von Kriegsmaterial.

Nach dem Höhlenbesuch, oh staune, der vordere linke Reifen unseres Autos platt. Auch das haben wir nach mehr als 3'500 Km hinter uns gebracht. Keine 10 Minuten später hatten wir unser Notrad montiert und konnten fahren. Dass wir einen der Höhlengides mit nach Vignales nahmen kam uns bezüglich der Reparatur zugute. Er sagte uns an wen wir uns wenden sollen! Eine Werkstatt, auf die wären wir alleine wohl nie gekommen, reparierte und montierte uns den Reifen binnen 10 Minuten für 10 CUC. Wahrliche Meister diese Kubaner aus nichts stampfen sie iene Werkstatt aus dem Boden und mit noch weniger wurde das Loch in der Lauffläche mit einem Kautschuk, ohne den Reifen abzunehmen, gedichtet. 

Nach der erfolgreichen Reparatur, gingen wir zu unserer Lieblingsbar wo kurzum kubanische Musiker einen zum Besten gaben. Ich begab mich wie alle anderen Tage zuvor zu meinem Lieblingszigarrenladen um dann bei Ron und kubanischer Musik und einer schönen kubanische Zigarre den letzten vollen Tag auf Kuba abzuschliessen. Wir mussten für die letzte Nacht in Vignales den Gastgeber wechseln. Es ging nicht weit ins Haus nebenan, so konnten wir unser Gepäck durch die Verbindungstüre im Zaun durchgeben und der Umzug war perfekt. Die neuen Gastgeber Daniel und Carmen sind ein goldiges Paar und wir stellten fest, dass Carmen und Rita so wie Daniel und ich die selben Jahrgänge haben. Daniel ein passionierter Koch und ehemaliger Betreiber einer Pizzeria in Vignales, zauberte uns ein abschlusswürdiges Nachtessen auf den Tisch mit Crostini als Antipasto. Es war mit Abstand das beste Essen welches wir bei Gastgebern erhielten. Schade konnten wir beide das Ganze nicht wie üblich geniessen, Rita hatte sich eine Erkältung geholt und war ihres Geschmacks beraubt und ich hatte mir drei Tage zuvor in Vignales den Magen verdorben und kämpfe seither mit Übelkeit und Bauchkrämpfen. Auch das gehört zu einer Reise in diese Länder. Daniel war so liebenswürdig mir aus frischen Kräutern, welche er mit Handverlesen zu einem Tee braute, mit Honig süsste um mir wieder auf die Beine zu helfen.


Asta la vista Cuba
Asta la vista Cuba

31.01.2014: Die zweite Nachthälfte so wie am Morgen goss es erneut wie aus Kübeln, dieser tropische Regen kann eine wahnsinnige Intensität entwickeln. Der Himmel scheint ob unserer heutigen Abreise zu weinen. Kaum hatte ich mich zum Schreiben in die Veranda gesetzt, stand Daniel wieder da mit seinem Wundertee.

Im Unterschied zu gestern ist der Himmel rundum verhangen was uns den Abschied leichter machen wird. Zwischen zwei Regengüssen ging ich zum Auto, welches in der Garage stand um den gestern reparierten Reifen zu kontrollieren. Ich schäme mich dies zu tun, denn wie könnte es auch anders sein, der Reifen hält. Hätte ich das zu Hause nach einer Reifenreparatur auch gemacht? Ich denke nein, man lässt sich schnell vom Äusseren einer Werkstatt beeinflussen, „perdono Mecanico“. 

Am Nachmittag mussten wir im internationalen Flughafen José Marti das Mietauto mit fast 4'000 Km mehr abgeben und einchecken. Ausreisezoll total unspektakulär, Abflug mit einer üblichen Air France Verspätung von ca. einer Stunde.


Auf dem Flug nach Hause.
Auf dem Flug nach Hause.

01.02.2014: Nach einer Zwischenlandung in Paris landeten wir müde und zufrieden in Zürich und nahmen dann den IC nach Bern mit ganz tollen Erinnerungen und Eindrücken im Gepäck. Wenn Du Kuba sehen willst, dann bereise die Insel auf eigene Faust, es lohnt sich! 


Rekapitulation unserer Reiseeindrücke:

Wir waren einen Monat in Kuba, einem Land welches wir zuvor nicht bereist hatten, in Ergänzung zu den Tagesberichten ist es an der Zeit, eine Zusammenfassung, einige persönliche Schlüsse und Ansichten bezüglich Wirtschaft, Kolonialismus, Bauten, Währungen und Löhne, Casa's und Steuern, Schaukelstühlen, Internet, Sicherheit zu ziehen. Reisemittel: Eisenbahn, Busse, Autos, Motorräder, Lastwagen, Velos, Pferde-und Ochsenkarren.

 

  • Zuckerrohr einst ein blühender Zweig, wegen dem Preiszerfall des Zuckers nur noch ein Schatten von einst. Kaffee angebaut in den Hügeln von Santiago de Cuba und im Gebiet von Sancti Spiritus scheinen einträglich zu sein. Die Habanos, den weltweit bekanntesten Zigarren der grossen Marken; Cohiba, Montecristo, Romeo e Julietta, Partags, Trinidad usw. fest in staatlicher Hand, bringen viele Devisen ins Land.

  • Der Zerfall alter Bausubstanzen aus längst vergangener Kolonialzeit ist leider allgegenwärtig, die einzige löbliche Ausnahme bildet Trinidad, da werden die alten Kolonialbauten der Zuckermagnaten gepflegt, leider sind so viele anderen Bauten anderer Städte wie Havanna und Santiago de Cuba auch mit viel Geld nicht mehr zu retten.

  • Es gibt zwei Währungen die Moneda National den Peso und die 1:1 an den Dollar gekoppelten CUC Peso Convertible. 25 Peso = 1 CUC. Wenn man bedenkt, dass die Kubanischen Löhne in Moneda National, einzig ganz wenige Privilegierte erhalten in Form von Boni einen Teil ihres Einkommens in CUC. Und wenn mann dabei bedenkt dass die Kubanischen Löhne sich zwischen 375 und in allerbesten Fällen 1000 Peso, sprich 15 – 40 CUC (9 – 36 CHF) monatlich beträgt, bleibt auch bei sehr niedrigen Lebenskosten keine Luft für spezielle Wünsche.

  • Die Preise für Übernachtung in einer Casa Particular sind zwischen 20 und 30 CUC in den meisten Fällen bezahlten wir 25 CUC für ein Zimmer mit Platz für 2 – 4 Personen. Es interessierte uns, da diese Casa's staatlich bewilligt und streng auf die Belegungen kontrolliert wird wie es steuerlich aussieht? Auch in der Zeit wo kein Einkommen durch Touristen generiert wird muss eine Steuer von ca. monatlichen 1'500 CUC und einen prozentualen Anteil von 10% des generierten Einkommens als Steuern entrichtet werden. Es lebe der Sozialismus und die Revolution.

  • Ganz sicher sehr subjektiv, behaupten wir, dass Kuba die grösste Dichte an Schaukelstühlen hat. Fast kein Haus ohne einen oder mehrere Schaukelstühle. Aus Metall, Holz farbig oder roh. Lesend verbrachten wir auch einige Stunden in diesen Schaukelstühlen. Es ist wahrscheinlich weniger gefährlich ein Kuba Krokodil von Hand zu fangen als einen Kubaner vom Schaukelstuhl zu jagen.

  • Das Internet, leider auf der ganzen Insel sehr selten anzutreffen, und wenn etwas wie Internet vorhanden ist, geht dies über veraltete Telefonleitungen, wenn überhaupt, sehr sehr langsam. Wir sind der Meinung, dass Internet insbesondere der kubanischen Jugend aus der Perspektivlosigkeit helfen könnte. Das ist auf Grund der unerschwinglichen Preise für Hardware, so wie aufgrund überteuerter Kommunikationsinfrastruktur in den kommenden Jahren leider nicht zu ändern.

  • Sicherheit: Wir fühlten uns auch nachts in den abgelegensten Gässchen auf Kuba jederzeit sicher. Die Kriminalität auf Kuba ist nicht gross.

  • Die Eisenbahn und das Eisenbahnnetz ist so etwas von nostalgisch und veraltet, dass sich Investitionen in eine Erneuerung der Infrastruktur nicht lohnen würden. Die Züge sind wegen dem baufälligen Schienenmaterial sehr langsam unterwegs.

  • Die Busse so wie für den Personentransport umgebaute Lastwagen dienen der Mehrheit der einheimischen Bevölkerung als das Verkehrsmittel schlechthin. Jede kleinere und grössere Ortschaft ist mit so Bushaltestationen ausgerüstet, wo sich Unmengen von Leuten im Schatten der Haltehäuschen dumm und dämlich warten, denn Busse und Lastwagen sind nach unserer Ansicht viel zu wenig unterwegs.

  • Eine Vielzahl von Autos lassen die Herzen von Liebhaber alter amerikanischer Autos höher schlagen. Autos aus den 30 – 60er Jahre dienen als Alltagsauto oder Taxi. Die kubanischen Mechaniker müssen die Gabe haben aus nichts etwas zum Laufen zu bringen. Sehr viele dieser alten Autos wurden auch mit mehr oder weniger Geschick bis zur Unkenntlichkeit umgebaut.

  • Motorräder und Seitenwagengespanne aus früheren Zeiten zieren die kubanischen Strassen.

  • Ganz wenige neue Lastwagen sind zu sehen, denn mehrheitlich zirkulieren uralte Lastwagen amerikanischer und russischer Herkunft, Nostalgie pur. Alle Autos, Motorräder und Lastwagen blasen mehrheitlich dermassen grosse, schwarze Rauchwolken von sich, bei uns würde man auf der Stelle als Umweltkiller verhaftet.

  • Bei den Velos sieht man mit sehr wenig Ausnahmen uralte Drahtesel zumeist ohne Bremsen. Viele dreirädrige Velotaxis, mit Platz für ein oder zwei Passagiere, werden rege genutzt. Viele Velos werden von einheimischen, mit riesigen Kisten und Ladegestellen bestückt und als Kleintransporter benutzt.

  • Pferdegespanne sind sowohl in städtischen so wie in ländlichem Gebiet omnipräsent, entweder als vierrädrige Kutsche oder als Zweiradkarren. Hoch zu Ross oder mit Kutsche und Karren werden Personen und Güter transportiert und auch Einkaufsausflüge gemacht. Viele dieser Gespanne haben sehr viel Charme.

  • Ochsenkarren, diese werden in vermehrtem Umfang in den östlichen Gegenden der Insel gesehen. Die Karren brechen unter Last von Bananen, Kokosnüssen oder Zuckerrohr fast zusammen und die zwei vorgespannten Ochsen ziehen geduldig und gemächlich die schweren Lasten hinter sich her. 


Download
Kuba vom 3.01. bis 1.02.2014 eine Rundreise in den Glanz vergangener Zeiten!
Reisebericht als PDF
Reisebericht-Kuba-2014.pdf
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"Casa Particular" Logo blau bezahlbar mit Devisen CUC!

Logo Casa's Particular Divisa
Logo Casa's Particular Divisa

Unbedingt auf diese Logo's achten, die mit blauem Logo sind die besseren, mit Devisen CUC bezahlbaren Casa's, die roten Logo's bezahlt man in Moneda National, diese sind für die Einheimischen gedacht,

Die Betreiber dieser Casa's sind staatlich kontrolliert, wir empfehlen, nicht in wilden Unterkünften übernachten.